Vor drei Jahren und über eine Dekade nach "Psycho Circus" hat sich die wohl durchdachteste Marketingnummer des globalen Musiksystems ja endlich wieder mal aufgerafft ein neues Album zu veröffentlichen, und dabei haben Kiss nicht nur meine Wenigkeit mit einem wirklich starken "Sonic Boom" überrascht. Nun steht "schon" die nächste Studiorille der Herren Simmons, Stanley, Thayer und Singer am Parkett und auch diesmal können Kiss überzeugen. "Monster" ist vielleicht nicht besser als sein Vorgänger, kann aber von Vorn bnis Hinten konstant gutes Niveau halten. Kiss klingen wie eine echte Band. Hier rocken keine Actionfiguren, keine Marionetten und auch keine lahmarschige Rentnercombo, die sich auf ihren Greatest Hits ausruhen will. Hier rocken Kiss und das ziemlich amtlich!

Wer schon genug Geld hat, der kann es sich locker leisten wieder keine Ballade auf sein Album zu parken. Wer in Dollars schwimmt, kann frisch von der Leber rocken, und das tun die vier greisen Herren ohrenscheinlich. So darf, kann und soll ich problemlos mein Zitat aus der Vergangenheit bemühen: ""Monster" bietet US Stadionrock zwischen der End 70er und der 80er unmasked Phase der Rock Ikone und all das durch die Bank gelungen bis sehr gut!" Natürlich hört man vieles, das man schon kennt, aber schließlich hat "Monster" auch nicht den Anspruch neue Wege zu schaffen. Hier gibt es zutiefst amerikanischen Hard Rock von der Basis. Ursprünglich, zielorientiert und trotz aller erdigen Machenschaften und einer gewissen "klangtechnischen" Druckluft nach oben, zeitgemäß genug aufgenommen, um auch im Jahr 2012 alles andere als verstaubt zu klingen. Herausragend stellen sich dabei neben der ersten Single "Hell Or Hallelujah" vor allem das kernige "Long Way Down", das sexistisch raue "Take Me Down Below" und "The Devil Is Me" vor. Daneben gibt es bluesigen Rock Marke "Eat Your Heart Out" und "Wall Of Sound", sauf- und truckerschuppenorientierten Rock N Roll Kost a la "Shout Mercy" und ein hymnisches, von Eric Singer eingesungenes " All For The Love of Rock & Roll". Kurzum durchwegs Songs, die genau das bieten, was man sich von Kiss erwartet.

Ob nun Kiss oder nicht. Ob Fan dieser Band oder nicht. "Monster" ist in jedem Fall ein verdammt gutes, stadiontaugliches und nicht minder bodenständiges Stück amerikanischen Hard Rocks und in seiner Gesamtbeurteilung ohne Frage eines der stärkeren Kiss Alben überhaupt. Nein, "Monster" ist sicher kein Meilenstein, Hard Rock Fans können hier aber rein gar nichts falsch machen und ich persönlich habe Kiss bei Gott nie mehr so lebendig erwartet, wie sie sich seit ihrem Comeback präsentieren.