Aus dem Alter, in dem ich einen Bandnamen wie
Sex Slaves cool gefunden habe, bin ich ja schon länger raus. Das lässt mich ebenso kalt, wie aufgesetzt provokante Texte, oder die nicht unbedingt notwendige Geschmacklosigkeit, eine schwangeren Partykatze am erschreckend schlechten Artwork von
"Call Of The Wild". Die
Sex Slaves lassen offensichtlich keine Möglichkeit aus, sich den Stempel der Coolness, Räudigkeit oder glamourösen Attribute aufdrücken zu lassen. Das macht die New Yorker zwar noch lange nicht zu den neuen
Steel Panther oder der Antwort auf
Hardcore Superstar, eine relativ coole Nummer sind sie aber trotzdem, und zwar wegen ihrer ihrer Songs.
Auch wenn der Auftritt mit
"Call Of The Wild" im ersten Augenblick nicht ganz schlüssig scheint, kann man die Chose der
Sex Slaves sehr schnell für sich gewinnen. Es ist ein
teilweise zwar durchaus seichter, anderenorts aber auch räudiger und amtlich Arsch tretender Mix aus Punk, Sleaze Metal und manch gewissen early Suicidal Tendencies Vibes, der die drei Straßenjungs sympathisch macht. Auch wenn ich das Gefühl nicht los werde, dass die
Sex Slaves auf ihrem vierten Album jedes gottverdammte Mittel für sich nützen wollen, um Aufmerksamkeit zu erregen und möglichst viele Lager für sich zu gewinnen, ist es in erster Linie ja der Sound der zählt, und der kann über weite Strecken wirklich punkten.
"Sex, Drugs And Rock N Roll" Feeling ist ohne Zweifel so was wie der rote Faden des Albums.
Knackige Hard Rock Riffs, räudiges 80er Jahre Flair und eingängige Refrains machen die Sex Slaves zu einer relevanten Alternative, und manch lahmen und in der Tat kitschigen Ausrutscher in seichte Gefilde kann man den Sklaven aufgrund hochpotenter
"Hard Rock meets Punk" Clubbrechern wie
"W.T.R.U.",
"Sik Fik",
"Get In Line" oder dem coolen
"I Got Drunk" gerne verzeihen.
"Call Of The Wild" ist
verdammt simpel gestrickt, aber es funktioniert. Die
Sex Slaves haben definitiv kein Referenzwerk geschaffen und werden die Welt wohl auch nicht erobern.
Eine coole Hard Rock/Sleaze Partyscheibe ist der schräg verpackte Silberling aber dennoch, und im Vorprogramm von Bands wie den eingangs erwähnten Hardcore Superstar, Steel Panther, Gemini Five oder gar Mötley Crüe könnten die drei Jungs von der Ostküste meiner Meinung nach auch durchaus ihre Achtungserfolge feiern.