Seit den ersten beiden
Harem Scarem Scheiben, dem selbstbetiteltem
"Debut" und dem Nachfolgewerk
"Mood Swings" hat es
Harry Hess eigentlich nie mehr geschafft, an die beiden Glanzlichter anzuschließen. Ob mit seiner Stammcombo, seinem
First Signal Werk oder seiner Soloscheibe. Dabei wurde den Kanadiern nach der Veröffentlichung ihres Erstlings (
eines der besten AOR Scheibchen aller Zeiten!! Sollte eigentlich jeder sein eigen nennen könne - AOR Stoff vom Feinsten!) eine große Zukunft vorausgesagt. Aber meistens kommt es anders als erwartet und nach ihrem nicht minder schlechten Nachfolger
"Mood Swings" schlug man ab
"Voice Of Reason" etwas modernere, zeitgemäße Wege ein, was aber eher nach hinten losging. Die nächsten CD´s waren nicht schlecht, aber weit davon entfernt, was uns mit den beiden Erstlingen dargeboten wurde! Ende der Neunziger probierte man unter verändertem Namen
Rubber und mit
noch weitaus moderneren, alternativen Tönen wieder an erfolgreichere Zeiten anzuschließen. Aber, wie sagt man schön -
Schuster bleib bei deinen Leisten - kann ich dazu nur sagen...das war echt der Tiefpunkt, die beiden CD´s braucht kein Sch....!! Schon bald besann man sich seiner Tugenden und mit
"Weight of The World" erschien im Jahre 2002 ein echt brauchbares Teil wieder unter dem Banner
HS. 2008 dann das bisher letzte Lebenszeichen der Ahornblätter mit dem bezeichnenden Titel
"Hope"! Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber von dem träumen viele immer noch. 2010 gab es unter dem Synonym
First Signal wieder Futter für die Fangemeinschaft.
Aber nicht nur als Musiker, sondern auch als Produzent war Hary die letzten 20 Jahre tätig und produzierte unter anderen Tonträger für Künstler wie u.a. Fiore, Midpoint oder Ritual.
2003 kam sein bisher einziges Solowerk auf den Markt, das eher in eine poppige Richtung ging! Und mit seiner Neuen
"Living In Yesterday" geht Hary ähnliche Wege.
Ein nettes, aber mit wenigen Höhepunkten ausgestattetes AOR/Poprock Teil, mehr leider nicht. Die Songs sind alle nett anzuhören und gut produziert, da kann man nicht meckern, aber leider richtige Ohrwürmer oder gar
"Hard To Love´s",
"Slowly Slipping Away´s" oder
"Honestly´s" sucht man vergeblich!! Beim klassen AOR Opener und Titelstück
"Living In Yesterday" denkt man zwar schon wieder an gute Zeiten alter
HS Töne, diese Gedanken verschwienden spätestens beim folgenden wieder. Vieles plätschert einfach so dahin. Gefallen können da noch das im Midtempo gehaltene
"Don´t Leave Me", der für mich mit Abstand beste Titel, die Halbballade
"Falling Down" und das nette
"Where To Run".
Fazit:
Nicht Fisch, nicht Fleisch! Schade, würde so lange schon auf eine Auferstehung der alten
Harem Scarem warten....wer weiß....