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5.5
Frankreich hat aktuell in Sachen hochwertiger Metal und Power Metal Klänge nicht wirklich mehr zu sagen, als momentan im internationalen Clubfußball. Viele versuchen es, wenige schaffen es mit Würde und Klasse in die Finalphase. Die letzten wirklich überzeugenden französischen Power Metal Klänge waren immer noch jene von Nightmare und sieht man vom großartigen, auf breiter Ebene völlig unbeachteten "Angel In Disguise" Album von Shannon (zum Review) ab, fällt einem auf die Schnelle auch nicht wirklich ein weiteres Metal-Prunkstück der République française ein.
Aber egal, denn eigentlich müssten Lonewolf sowieso Deutsche sein. Ganz klar und Lonewolf machen überhaupt keinen Hehl daraus, wer ihre Vorbilder sind. Rock N Rolf und Mannen sind die Paten für den Augenklappenmetal aus dem Land der gekochten Schnecken. Bereits die Gitarrenläufe des Openers sind Running Wild pur. Die nicht immer ganz ungebrechliche und schwer verdaubare Stimme von Jens Borner schielt dann zwar mitunter auch mal in die Boltendhal-Ecke, während die Refrains viel mehr in die Kleistertube greifen, als es Rock N Rolfi je getan hat. Am Ende des Fahnenmasten bleibt aber dennoch ohne Frage der überdimensionale Jolly Roger Schädel am Banner kleben. Egal ob man sich nun "Crawling To Hell", den episch angehauchten Titeltrack oder das sauftaugliche "Hellbent For Metal" anhört, alles was die Franzmänner auf ihrem mittlerweile vierten Longplayer angreifen klingt wie am Reißbrett konstruiert und nahezu mit aller Gewalt auf einen Mix aus Running Wild, Grave Digger und Sabaton getrimmt. Das kann gut gehen, muss aber nicht. Schief geht es genau dann, wenn die monotonen Songs aufgrund fehlender Akzente oder gar wirklich großer Momente bereits beim zweiten Durchlauf auf Grund laufen, wie ein Piratenschiff im Babybecken. "Army Of The Damned" ist nicht wirklich schlecht, aber in etwa gleich notwendig, wie das völlig nutzlose Running Wild Comeback "Shadowmaker" (zum Review). Man darf zwar vielleicht nicht alles schiach reden, und manch eingefleischte True-Metaller werden sich an einem wohl dosierten Mix aus schnellen Headbangern und stampfenden Hymnen vielleicht auch laben. Ich für meinen Teil muss Lonewolf allein schon aus Kapazitätsgründen in die Kategorie "entbehrlich" stecken, denn durchschnittliche Alben wie "Army Of The Damned" haben meine Sammlung schon vor vielen Jahren nicht mehr entern können. Also: Entweder fett mit Sabaton und deren wirklich kraftvollen Metal Hymnen abfeiern, oder viele Jahre zurück segeln und gleich einen "echten" Running Wild Klassiker ausgraben… Trackliste
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