In etwas zeitgleich mit der großartigen neuen
KRUX Scheibe erscheint mit
"Signs Of Osiris" ein absoluter Doom Wonnepropfen. Weit old schooliger, viel eingekiffter und weniger im Power Metal verwurzelt als die Kunst eines Leif Edling, zeigen sich die Skandinavier auf ihrem zweiten Album und bereits der unglaublich dichte Opener macht einen zu einem willenlosen Gläubigen von
Lord Vicar.
Mehr als ein packendes Riff, betörende Atmosphäre und mystische Gesangslinien hat ein guter Doom Songs noch nie benötigt.
Genau das wissen diese, aus dem
Reverend Bizarre- und
Count Raven Kulturgut-Camp stammenden, Finnen perfekt umzusetzen.
Genau deshalb ist
"Signs Of Osiris" in all
seiner schlichten Schönheit und betörend verrauchten Aura ein nahezu perfektes Genre Album. Diese Jungs sind absolute Könner. Das beweisen sie mit ihren sieben neuen,
beinahe ausnahmslos perfekt auf den Retro-Doom-Altar gerockten Songs mit geradezu unfassbarer Selbstverständlichkeit. Spartanisch und treffsicher wie ihre große Vergangenheit, durch die großartigen Vocals von Christian
"Chritus" Lindersson mit unverkennbarem early
Black Sabbath, sprich
Ozzy Flair veredelt, grooven sich
Lord Vicar durch ihr optisch wunderschön verpacktes Album. Natürlich beißt man sich als
"dem Grase abgeneigter Durchschnittsdoomer" bei verstört destruktiven Bitumenbahnen wie
"Child Witness" oder dem unfassbar tristen Hippie-Akustikabgesang
"Endless November" die Zähne aus. Hier gehen
Lord Vicar ohne Zweifel an die Schmerzgrenze. Hier wird
"Signs Of Osiris" auch mir persönlich beinahe zu zäh, obwohl man gerade auch bei solchen Momenten all die
Inbrunst und Authentizität dieser Band förmlich spüren kann. Strikt nach der Devise
"Weniger ist mehr!" wissen dann aber die herausragenden, und für normalsterbliche Doom Fans absolut essentiellen, Gebete wie
"Between The Blue Temple And The North Tower",
" Sign Of Osiris Risen",
"Sinking City" oder
"The Answer" all diese Probleme wegzuwischen. Hier zeigt sich das kühle Quartett griffig, packend und perfekt auf den Punkt gerichtet.
Hier gehen Fans alter
Black Sabbath oder
Saint Viuts Klassiker endgültig Bäche von Körperflüssigkeiten in die speckige Lederhose. Hier zeigen
Lord Vicar was sie wirklich können, und was sie zu einer der momentan heißesten Adressen traditioneller Doom Klänge mit betörendem 70er Jahre Flair macht.
"Signs Of Osiris" ist ein minimalistisch aber dennoch abwechslungsreichs, ungeheuer intensives und verdammt unter die Haut gehendes Stück Musik.
Für die Genre Freaks ist es genau deshalb auch völlig unverzichtbar!