Das was die Deutschen von
Reverie hier auf ihrem Debütalbum machen klingt durchaus vielversprechend. Nicht unbedingt für mich persönlich und wohl auch nicht für viele unsrer Leser. Kommerziell gesehen könnte die Band um Multiinstrumentalist Max Leonhardt mit ihrem Debüt jedoch durchaus punkten.
Dabei ist
"Wandel" ohne Frage ein
düster melancholisches Pop/Rock Album und kein Mittelalterrock- oder gar Gothic Metal Machwerk.
Reverie zeigen sich auf
"Wandel" in einer musikalischen Blase aus
Unheilig, balladesk gearteten
In Extremo und
ASP, und dabei trotz aller Gitarren und manch härter gearteter Songs schon allein aufgrund des Charakters ihrer Kunst und der betörenden Pianoklänge absolut radiotauglich. Trotz der üblichen Quervergleiche können sich
Reverie aber zumindest auf die Brust schreiben, dass sie im Vergleich zu anderen ihrer Zunft, keineswegs wie ein Plagiat renommierter Größen klingen. Auch wenn viele Momente an andere Bands erinnern, kann man
"Wandel" absolute Eigenständigkeit zuschreiben, und potentielle Hits wie
"Mond" (mit charismatischen Vocals des Letzten Einhorns),
"Ewigkeit",
"Erinnerung" oder das harsche
"Hexe" und das metallische schleppende
"Schwarze See" als durchwegs gelungen bezeichnen.
"Wandel" ist in jedem Fall ein gelungenes Dark Rock Debüt mit Leidenschaft und Sinnlichkeit. Reverie klingen zwar durchaus kitschig, vielleicht auch etwas schwülstig, für Freunde melancholisch romantischer Klänge zwischen Pop, Folk, Rock und Dark Wave sind die melodisch ruhigen Düstersongs der Münsteraner aber ohne Frage interessant.