Während man sich noch stirnrunzelnd mit dem Artwork von
"Fromme Lämmer" beschäftigt, und nicht sicher ist, ob man hier nun sarkastische Erben der
E.A.V, oder doch bitterböse Nachfolger von
Rammstein und Co. vor der Nase hat, ertönen bereits die ersten Klänge von
"Schwarzes Glas".
Schon steht es fest:
Herzparasit sind leider keine hochtalentierte Comedy Truppe, sondern meinen es mit ihren NDH Kreationen wirklich ernst. Somit ist jegliche Persiflage weggewischt, und es ist auch klar dass der Bandname des Duos (!) El Toro und Ric-Q ein totaler Griff in die Muschel ist. Der Rest der Feierlichkeit ist dann genau so, wie man es von einer Band im Fahrwasser von
Eisbrecher,
Oomph! oder
Unheilig erwarten muss, denn auch wenn sich
Herzparasit in
"Scharfer Schlaf" lyrisch darum bemühen, zu betonen, dass sie
"weder Rammstein, Oomph!, noch Megaherz" sind, sind sie eben genau eine jener Bands, die es ohne diese Vorbilder nie in ihrer aktuellen Form gegeben hätte. So bietet auch
"Fromme Lämmer" gute Riffs und drückende Rhythmen, einige nachdenklich ruhige Momente, manch guten Text und einiges an einprägsamer Elektronikmelodie. Nicht mehr und nicht weniger. Mal besser, mal schlechter. Mal ernsthaft, mal peinlich und aufgesetzt. Oftmals leider auch mit völlig schiefen Vocals verziert, und somit durchaus sehr bitter zu verdauen und vor allem ohne jeglichen sonderlich zu erwähnenden, weil herausragenden Song.
Machen wir es kurz: Egal ob
Herzparasit poppiger, härter rockend, düsterer, wütender oder nachdenklicher zu Werke gehen.
"Fromme Lämmer" bietet einiges an Licht, aber mindestens ebenso viel Schatten und kann in Zeiten, wo die oben genannten Aushängeschilder des Genres auch schon so was wie Dinosaurier der Szene sind, keinen Mensch vom Hocker reißen.
Dafür sind die Songs und ihre Inszenierung einfach viel zu durchschnittlich…