Das Schweinfurter Abrisskommando war ohne Frage einer der besseren deutschen Thrash Exporte der 80er Jahre. Alben wie der 88er Klumpen
"Brain Damage" oder das, ein Jährchen ältere,
"Go and live….stay and die" sind sicherlich keine alles überstrahlenden, aber zwei der helleren Momente der ersten German Thrash Welle. Zumindest eines davon sollte, also trotz der Leidigkeit dass
Vendetta sich irgendwie nie in der Oberliga etablieren konnten, durchaus in jedem gepflegten Traditionsmosherhaushalt seinen Platz gefunden haben.
"Feed The Extermination" ist nun also
"erst" das vierte Album der Veteranen, und obwohl ich
Vendetta für manche Momente ihres neuen Rundlings die Fäuste durchaus frenetisch entgegenstrecke, werden sie auch damit nicht in die erste Reihe der Titelabonnenten
Kreator,
Destruction oder
Sodom aufschließen.
All das muss, soll und wird den Thrash Freak aber kaum stören. Er kann sich die Matte über weite Strecken getrost von
"Feed The Extermination" durchföhnen lassen. Der Sound von Dan Swanö ist unfassbar fett, und so lässt man es sich auch gefallen, wenn der ein oder andere Song
"etwas" modern und power-metallisch angehaucht (90er Jahre Thrash Alben wie
Forbidden's
"Distortion" oder das Schaffen von
Wardog kommen mit in den Sinn) oder gebrechlich ist, und die totale
"Retro-Vollbedienung" somit einschränkt.
Die Puristen finden ihr Glück dennoch:
"Tremendous Brutality", das halbballadesk kräftige
"Abuse", ein stylisch groovendes
"Cancer" oder
"Ovulation Bitch" machen wirklich Laune, sind mindestens so gut wie die besten Momente des 2007er Comebackalbums
"Hate", und lassen
trotz Fehlens des berühmten letzten Funkens, sowie einiger Durchhänger wenig Langeweile aufkommen.
Vendetta reihen sich mit
"Feed The Extermination" nahtlos in das Thrash Revival unserer Zeit ein, tun dies jedoch
weiterhin ohne jegliche Ansprüche auf die Spitzenplätze des Genres zu stellen. Das Schweinfurt-Kommando kombiniert die Vorgaben des Genres aber zumindest mit eigenständiger Speed/Power Note, dezenter Moderne und einigen sehr melodischen Gitarrenleads, und genau wenn dieser Mix aus Brachialität und Harmonie so richtig aufgeht, steht den Deutschen ihr Kleide auch durchaus gut zu Gesicht.
Nicht immer, aber immer öfter….