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1982 sind Motorhead, Raven und Venom die härtesten Bands der Welt. Metallicas Debütalbum ist noch nicht erschienen und der Hunger nach neuem, härteren Bands ist bei den Fans unersättlich. Umso schöner, als beim Wühlen in den Regalen des hiesigen Plattenladens ein schwarzes Cover mit drei gelben, geifernden Wolfsköpfen zum Vorschein kommt. In seiner einfachen, aber effektiven Machart erinnert es sogar etwas an VENOMs "Black Metal". Mal schnell umdrehen! Auch ein Trio, wie alle richtig harten Bands damals. Super! Waasss???? Produced by Fast Eddie Clarke, dem Gitarristen von Motorhead!?? Was für eine Adelung! 1982 haben nur die wenigsten von dieser Band gehört, die den verheißungsvollen Bandnamen TANK trägt. Und noch weniger davon, dass das Trio anno dazumal u. a. schon mehrere Tourneen im Vorprogramm von Motorhead, Girlschool und Angel Witch absolviert hat und somit zu den tourfreudigsten in England zählt. Ebenso wenig bekannt ist damals auch die Tatsache, dass es eine Erstauflage mit farbigem Cover und einer Bonussingle ("The Snake"/"Don’t Walkt Away (live)") gibt. Egal. Denn Sekunden später schon dreht sich die Scheibe am Plattenteller, die Kopfhörer sind aufgesetzt und los geht’s!
Und wie! "Humba, humba, humba! Humba, humba, humba! Ayyyyyyahhhhhhhhhhh!" tönt es im Chor und über Urwaldtrommeln aus den Lautsprechern. Was für ein seltsames Intro – barbarisch, brachial, roh. Doch dann ein Tusch und schon brettert "Shellshock" in bester Motorhead-Manier los. Die Jungs um Sänger und Bassist Algy Ward, der mit seiner rohen Stimme hier den Ton angibt, scheinen die leibhaftigen Brüder von Lemmy & Co zu sein. Und doch sind sie ein wenig anders. Noch roher, noch urtümlicher und melodischer. Klingt seltsam, geht aber zusammen. Nach dem schnellen Opener, folgen mit "Struck By Lightning" und "Run Like Hell" zwei weitere schnelle und durch einprägsame Refrains gekennzeichnete Banger, die einem förmlich die Luft aus den Lungenflügeln pressen. Algys Stimme klingt nach Hinterhof, nach schnellem, schmutzigen Sex auf einer Mülltonne und nach Alkohol. Sehr viel Alkohol. Wie zur Bestätigung folgt die Antwort auf Algys in selbigem Song gestellte Frage "What’s inside me?" "Blood, Guts And Beer!" Yeah! Zum ersten Mal klingen zarte Bluesanleihen durch. So wie bei ihren offensichtlichen Vorbildern auch (man denke nur an "Iron Horse", "Capricorn" oder "The Chase is Better Than The Catch"). Mit "That’s What Dreams Are Made Of" beschließen TANK die erste Seite mit einem Song, den ich nach den ersten drei niemals erwartet hätte. Hart aber extrem melodisch und mit einem absolut kultigen Ohrwurmrefrain, der sich einem sofort ins Ohr bohrt und sich dort hartnäckig festsetzt. Wie auch auf späteren Alben zeigt sich hier, dass die Band in Algy Ward einen fantastischen Songwriter hat, der imstande ist, richtige Hits abzuliefern. Schade nur, dass keiner dieser Perlen es jemals zu nennenswerten Charterfolgen brachte. Die zweite Seite donnert gleich mit einem der wohl bekanntesten und besten TANK-Songs aller Zeiten los. "Turn Your Head Around" erreicht für die damalige Zeit Schallgeschwindigkeit und „riecht“ förmlich nach verschwitztem Leder und Bier. Wenn good ‚ol Algy die Melodie des Refrains anstimmt, laufen mir heute noch desöfteren Schauer über den Rücken. Göttlich! Das langsamere, aber nicht weniger druckvolle und brutale "Heavy Artillery" ist von gnadenloser Rohheit. "Wake up and you’ll be a man – Heavy Artillery!" Es gibt mittlerweile sogar Labels, die sich nach diesem Song benannt haben und glaubt mir, Sodom hätte es ohne Tank wahrscheinlich nie in dieser Form gegeben. Uarrgh! Doch jetzt ist es wieder mal an der Zeit, eine leicht bluesige Frage zu stellen: "Who Needs Love Songs?" - „I do!“ antwortet Algy im Refrain sich selbst und liefert damit ein weiteres Kultstück ab, welches sogleich vom dreckigen, fast schon black metal-mäßigen Titelstück abgelöst wird. Der gesprochene oder besser dreckig herausgekotzte Mittelteil ist tonnenschwerer Kult und damals von unvergleichlicher Härte. Und was kommt zum Schluss? Man glaubt es kaum: ein echter Singlehit. "(He Fell In Love With A) Stormtrooper" ist die erste Auskoppelung aus diesem Album (auf der Single ist allerdings eine andere Version zu hören und es gibt zwei Auflagen: eine mit einer Liveversion von "Blood, Guts And Beer", eine mit einer vom Album abweichenden Version von "Run Like Hell") und einer der Bandhits, die auch heute noch in jede Setlist gemeißelt sind. Der Refrain offenbart auch hier wieder das grandiose Songwriting-Talent von Herrn Ward. "Filth Hounds Of Hades" ist eine der ganz großen NWOBHM-Klassiker, auch wenn er heute nicht mehr ganz so oft genannt wird. Fragt einfach mal Tom Angelripper! Die Scheibe gehört einfach in jede ernst zu nehmende Sammlung britischen Metals. Übrigens noch ein Wort zur Bonussingle: diese enthält mit "Don’t Walk Away", welches im Jahr 1981 schon als 12“-Single erschienen war, einen der wohl größten Hits der Band in einer grandiosen Liveversion, die in Düsseldorf auf der Tour mit Motorhead mitgeschnitten wurde. Es gibt mittlerweile eine limitierte CD-Auflage von "Filth Hounds…", die nicht nur die Albumtracks, sondern auch alle Singles inklusive aller B-Seiten-Varianten und die komplette "Don’t Walk Away"-12“EP enthält. Zugreifen! Am besten gleich über den Amazon-Link von Darkscene reinhören und bestellen. Trackliste
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Reviews
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