Durchaus gekonnt, mitunter natürlich auch sehr kitschig und cheesy bewegen sich
Messenger in ihr neues Album. Der Geist von
Rhapsody, das Flair von
Angra und das Erbe von
Helloween sind allgegenwärtig, wenn ein cineastisches Intro in den schnell und hymnischen Titeltrack geleitet. Die Saarländer machen ziemlich viel richtig, wenn man sich durch die elf Songs von
"See You In Hell" rittert. True Metal meets Bombast, dieses Rezept funktioniert schon seit Jahren, und
es müssen ja nicht immer nur Italiener oder Skandinavier sein, die Drachen, Schwerter und Regenbögen heraufbeschwören, während sie sich durch das musikalische Vermächtnis von Kai Hansen, Oscar Tronjak oder Luca Turilli kämpfen. Damit die Sache nicht zu klebrig wird, tun
Messenger ohnehin gut daran, dem Kleistergut Songs wie
"Make It Right", eine kernige 80er Traditionsnote, und manch epischen Ansatz zur Seite zu stellen, um auch jene zu anzubraten, denen flotte Metal Hymnen mit zu viel Chorschmiere immer schon ein Dorn im Auge waren. Der Mix aus eingängigem Melodic-Bombast Metal und traditionellem Bangerstoff der
Hammerfall'schen Gattung funktioniert in dieser Art und Weise jedenfalls relativ gut, und auch wenn man trotz feiner Songs wie
"The Prophecy", einem episch schönen
"Valkyries", einem nicht minder erhabenen
"Falconlord" oder dem freundlichen Ohrwurm
"The Dragonships" die ganz großen Momente der Vorbilder noch nicht entdecken kann, darf man
Messenger zu einem ziemlich guten Stück True Metal gratulieren. Einem Werk das nicht an jeder Ecke deutsch klingt, und sie eigentlich zu den idealen Tourkomparsen für ihre Labelkollegen
Majesty macht.
Fans aller oben genannten Bands können also sorglos in
"See You In Hell" reinhören. Sie werden
Messenger und ihr lebendiges und unterhaltsames Tun und Schaffen lieben.
Und das sicher nicht nur, weil die Jungs um Sänger Siegfried Schüssler am Ende der Scheibe mit einem sehr gekonnten
"Dr. Stein" Cover aufwarten.