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Metal On Metal Records darf eine alteingesessene Speed/Thrash Bands aus Seattle darauf hoffen, von jungen Fans neu- und von alten Freaks wiederentdeckt zu werden.
Bitter End veröffentlichen 21 Jahre nach ihrem Metal Blade Debüt
"Harsh Realities" endlich wieder Material. Dabei zeigen uns die vier Recken aus dem Nordwesten der USA nicht nur am Coverfoto, dass sie keinen Zentimeter von ihrer old-school Attitüde abgewichen sind. Die sechs
"neuen" Songs von
"Have A Nice Death!" stammen aus Songwriting Sessions der frühen 90er, bieten
technischen old-school Thrash mit eine deutlichen Speed Metal Kante und einer nicht weg zu diskutierenden
Megadeth Schlagseite. Von den fiesen Gitarren, bis zu weiten Strecken der Vocals schimmert immer wieder das Vermächtnis von Dave Mustaine durch, wenn man sich durch sehr gelungene Songs wie
"Tiny Minds", das fetzige
"Right To Lie", ein erbarmungsloses
"No Law", oder ein halbballadesk angehauchtes
"Burning Bridges" brettert. Dabei zeigen sich
Bitter End absolut
selbstbewusst und frei von jeglichem Trendgedanken. Wo die New Wave Of US-Thrash heutzutage fast immer den
Exodus/Testament-Zug nimmt, bleiben
Bitter End ihrer einstigen Linie treu. Will heißen, dass sich
thrashige Gitarren mit extravaganten Melodieläufen, komplexen Breaks und Soli paaren, um sich weit fernab aller kommerziellen Routen zu situieren. All das klingt
mitunter durchaus verschachtelt, jedoch immer melodisch und nachvollziehbar genug. Dafür sind die Songs immer wieder mit zu feinen Melodien oder Refrains versehen, dafür wissen
Bitter End auch über 20 Jahre danach einfach viel zu genau, wie der Hase läuft. Zwar ist die Produktion von
"Have A Nice Death!" zwar nicht unbedingt der ganz große Bringer, in Anbetracht der geilen Songs kann das aber nichts am Spaß an der Sache ändern. Als feine Ergänzung zu den sechs neuen Tracks gibt es auf
"Have A Nice Death!" dann auch noch das musikalisch enorm feine 88er Demo
"Meet Your Maker", sowie vier Livetracks aus dem Jahre 1990.
Soundtechnisch muss man hier zwar Abstriche machen, der musikalische Inhalt entschädigt dafür aber locker.
US Thrash Fans sollten nicht davor zurückschrecken sich ein unscheinbar, aber sehr sehr geiles Stück Musik einzuverleiben. Ein technisch höchst versiertes, aber nie anstrengendes Speed/Thrash Album voller 80er Atmosphäre, voll rotziger Sounds in durchdachtem Korsett. Ein Thrash Album mit Charakter und eigener Note!
Bitter End sind mit Sicherheit eine der großen Unbekannten für alle jene, die ihren Thrash immer nur von den obersten Regionen der Suppenschüssel gelöffelt haben. Man kann nur hoffen, dass ein fetzcooler Release wie
"Have A Nice Death!" daran was ändert!