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Classic Reviews müssen nicht zwangsläufig von musikalischen Geniestreichen oder herausragenden Meisterwerken erzählen. Es gibt unscheinbare, keineswegs perfekte Alben, die das ihre dazu beigetragen haben Trends und Genres mitzubilden. Alben die junge Musiker dazu ermutigten, zum Instrument zu greifen und an einer musikalischen Grundidee zu feilen. Von so einem Album wollen wir heute erzählen…
" Horns raised and filled with the finest of mead Valhalla's warriors battle succeed The feast goes on forever, for ages it will last We're all getting glorified, thinking about our past" Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit im Hohen Norden. Es begab sich in Schweden, als sich junge Männer aufmachten, unter dem Banner des verfluchten Schwertes Tyrfing auszuziehen, und den Geist ihrer Vorfahren heraufzubeschwören. Für all jene, die sich nicht erinnern sei gesagt, dass die 90er Jahre anders waren. Lange bevor junge Pagan- und Viking Metal Fans mit Trinkhörnern, Thorhämmern und Fellumhängen die Straßen Europas bevölkerten, lange bevor Amon Amarth die Charts knackten, und lange vor jener Zeit, in der Quorthon’s Schaffen wieder allerorts hoch angesehen war, sind Thyrfing in ihr Drachenboot geklettert um auszuziehen, und die nordische Mythologie und das Erbe der Wikinger in die Welt zu tragen. Ausgestattet mit einem weltklasse Artwork (die wunderschöne Picture Disc ist mittlerweile ebenso schwer erhältlich wie die CD Varianten des Kleinods), einer wie Schwertrasseln klirrende Produktion und symphonischen Viking Metal Songs, schafften es die Schweden mit ihrem zweiten Album von Beginn an meine Wenigkeit im Handumdrehen zu überzeugen. Ungestüm, rücksichtslos und dennoch unglaublich stimmungsvoll klopfen sich die Skandinavier durch zehn hochmelodische und dennoch derbe Viking Metal Songs. Natürlich ist der Sound von "Valdr Galga" nicht der Weisheit letzter Schluss. Ohne Frage wurde das Keyboard seine Sour zu weit nach vorn gemischt. Der blutrohen Aura und der Kraft der Kompositionen tut dies aber keinen Abbruch. "Valdr Galga" klingt tatsächlich wie in einer schäbigen Spelunke aufgenommen. Wie ein Bastard versoffener, ungehobelter und aus dem Bauch denkender Barbaren und Wikinger, die mit Trinkhörnern, Rundschildern und Schwerter bewaffnet ein blutrünstiges Feste feiern, um ihren Beutezug zu begießen. "Valdr Galga" stinkt nach Schweiß, Blut und Tod. Es atmet aber auch die erhabene Göttlichkeit Walhallas, die Macht der Runen und das Streben der Völker des Nordens. Thyrfing waren mit ihrem zweiten Album mitten drin in einer aufstrebenden Szene, vermischten klassischen Heavy Metal, Black Metal, nordische Folklore und symphonischen Bombast zu einem Album ohne Schwachpunkt. Einem Werk, das bei Gott nicht so reif und majestätisch klingt wie die späteren Alben der Schweden. Ein Stück Musik, dass aber vielleicht gerade ob seines jugendlichen Ungestüms und all seiner Makel so prägnant und erdig tönt, und bis heute nichts von seinem Charme eingebüßt hat. Pompös, episch und dennoch rücksichtslos brutal fegen Nordmanngebete wie "Storms Of Asgard ", "Askans Rike", "A Moment In Valhalla" oder "Firever" über ihre Opfer hinweg. Jeder Song von "Valdr Galga" geht in die Vollen, als ob eine Horde wild gewordener Fleischfresser, Plünderer und Frauenschänder über ein friedliches Dorf hereinfallen würde, um mit Freude im Gesicht für Verwüstung zu sorgen und nichts als Blut und Asche zurückzulassen. Bereits die frühen Songs von Thyrfing sind Manifeste des Viking Metal. Voll von gelungenen Melodien, epischen Keyboards, nordischer Folklore aber auch knarzigen Metal Riffs und verdammt fiesen Vocals. "Born here in northern land, My vision's been clear since long ago My heart will bleed as I walk upon earth, My fate lies here, carved in stone I'm surrounded by fires, I behold this fearsome night I was born as a wolf But raised as a human" Haben Thyrfing zuletzt bei "Hels Vite" (Review) endgültig zu ihrer grenzenlosen Macht gefunden und das vielleicht beste Viking Metal Album der letzten zehn Jahre präsentiert, so haben sie spätestens im Jahre 1999 mit "Valdr Galga" das perfekte Fundament dafür gelegt. Weit weg von der erhabenen Schwere der jüngeren Kompositionen, aber voll von Melodien, mit denen Bands wie Ensiferum, Finntroll oder Equilibrium heute um die Häuser ziehen, um die Menschen und Kinder wie Ratten zu fangen, setzten die Schweden mit ihrem zweiten Werk ein Ausrufezeichen. "Valdr Galga" ist kein Meisterwerk, aber ein atmosphärisches und packendes Album das sehr viel zur populären Bewegung des Viking- und Pagan Metal beigetragen hat, und sein unscheinbares Dasein gerade deshalb, und natürlich auch wegen seiner packenden Vikinghymnen, völlig zu Unrecht fristet! Thyrfing haben ihr Drachenboot also bereits in den späten 90er Jahren auf Kurs gebracht, und nicht zuletzt wegen eines Albums wie "Valdr Galga" und gelungener Folgetaten wie "Urkraft", "Farsotstider" oder dem wie Gold vom Himmel des Genres strahlenden "Hels Vite", ist ihnen Odin bislang immer treu zur Seite gestanden, während sie ihre Schlachten geschlagen haben. Genau deshalb haben sich die tapfer kämpfenden Schweden ihren Platz in den Ruhmeshallen des Königsreichs Walhall, ihren Platz neben all den anderen blutüberströmten Einherjern, am prunkvollen Tische von Valaskjalf schon lange gesichert. Die Walküren mögen ihnen Bier und Met im Überfluss reichen, während sie irgendwann in fernen Jahren als gefallene Krieger ihre letzte Ruhe vor Odins Thron finden werden und auf die letzte aller Schlachten, auf Ragnarök am Ende der Zeiten warten… " The pagans volcanic wrath is still alive in our hearts And the white veil which still covers us Will be torn apart" Trackliste
Mehr von Thyrfing
Reviews
04.10.2021: Vanagandr (Review)18.03.2013: De Odeslösa (Review) 23.10.2008: Hels Vite (Review) 30.11.2005: Farsotstider (Review) News
09.08.2021: Artwork und Tracklist von "Vanagandr"11.06.2021: Nächste Single mit Video der Vikings 19.03.2021: Mächtige, neue Single der Viking-Könige 05.03.2021: Endlich neue Single der Viking-Death-Könige 07.01.2013: Veröffentlichen "De Ödeslösa" Albuminfos. 25.12.2012: Haben "De Ödeslösa" Recordings beendet 14.09.2008: Wieder neue Teaser fürs "Hels Vite" Album. 22.08.2008: Massig Neues zum nächsten Wikingerstreich. 06.04.2005: Studioarbeit |
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