Skalmöld kommen aus Island und legen mit
"Baldur" ihr offizielles Debütalbum vor. Das Konzeptwerk über den nordischen Gott
"Baldur" könnte, nein es sollte im Reigen der Pagan Gemeinde durchaus einige Wellen schlagen. Anstatt alle Songs mit plakativen Keyboardteppichen zuzukleistern, wissen die Isländer vor allem mit ihren
bodenständigen Riffs und hochmelodischen Gitarrensoli zu gefallen. Hier wird trotz aller Folk- und Paganakzente, trotz all der mehrstimmigen Gesänge streng an der Basis musiziert, wodurch
"Baldur" eine sehr erdige Note erhält. Neben sehr rauen
(auf Dauer leider viel zu monotonen) Vocals, kann man zwischen all der
hochmelodisch und epischen Ausrichtung, zwischen all den
traditionell isländischen Folkmelodien von
Skalmöld sogar das ein oder andere knackige Thrash Metal Riff erhaschen. Dabei erfährt
"Baldur" über volle Spieldauer zwar durchaus seine Längen und Momente der Langeweile, einige wirklich gelungene Songs sind den Isländern, die übrigens ausschließlich in ihrer Muttersprache singen, aber durchaus gelungen. Vor allem dann, wenn sie sehr Nahe an ihren färöischen Kollegen von
Tyr musizieren, wenn sie mehrstimmige Gesänge über epische Songstrukturen legen, kann man erahnen, dass der Weg von
Skalmöld in einem der nächsten
Paganfeste gipfeln wird.
Sollten die Isländer ihre Ausrichtung beibehalten,
beim nächsten Mal einen besseren Frontman in ihr Boot karren, und vielleicht den ein oder anderen
"Lückenfüller" durch weitere kleine Hits Marke
"Kvaðning" oder epische Hymnen wie
"Sorg" ersetzen, dann kann ihr Weg steil nach oben gehen. So bleibt für den Anfang
ein gutes Debütalbum, das sich in gewisser Weise, und trotz aller typischen Trademarks, zumindest teilweise vom Gros der Konkurrenz abhebt. Ein
amtliches Stück hymnisch und epischen Pagan Metals fernab allzu bitterer Kinderliedschemas, an dem sich der
"Viking/Pagan Inner Circle" durchaus laben wird.
"Baldur" ist schwer zu charakterisieren.
Skalmöld musizieren ähnlich dem Schaffen von
Tyr, nie so tiefgängig und stimmungsvoll wie
Moonsorrow, aber auch nicht so rasend und kindlich wie
Ensiferum. Irgendwie aber dennoch in der Mitte dieser drei Genre-Aushängeschilder…