Keine Angst! Auch wenn man es bei Anblick von Artwork und Bandnamen vermuten könnte, handelt es sich bei
Ice Vinland nicht um einen vor Pathos und Klischees triefenden Symphonic-Bombast-Melodie-Bastard einer jungen Kapelle aus dem hohen Norden. Wir haben es nicht mit der nächsten Bands zu tun, die Klangkreationen zwischen
Wintersun,
Sonata Arctica und
Nightwish lau aufwärmt.
Ice Vinland sind Kanadier, und dem bodenständigen Headbanger bereits seit geraumer Zeit ein Begriff. So ist auch
"Masters Of The Sea" kein hinlänglich neues Album, sondern ein re-release des einst auf 333 Stück limitierten 98er Outputs der Canucks, die sich trotz aller epischer Anleihen, ganz klar dem seligen US-Metal verschrieben haben.
Vertrackt, durchdacht und dennoch melodiös, und mit eingängigen Refrains gesegnet zeigen sich
Ice Vinland.
Technisch anspruchsvoll, dezent progressiv, aber auch episch und selbstredend teils überlang sind die sieben Songs der Kanadier. Neben der filigranen Instrumentalfraktion drückt den Nummern vor allem Sänger Damian Leif mit seinen Vocals zwischen Rick Mythiasin und Marc Shelton seinen Stempel auf. Er schafft es problemlos, den lyrischen Konzepten über die Wikinger eine kauzige Atmosphäre zu verleihen, ohne aufdringlich zu wirken. Auch wenn man
"Masters Of The Sea" am Besten am Stück wirken lässt, sind es vor allem Songs wie der Titeltrack oder das superbe
"Children Of Sin", die man zu Rate ziehen sollte, um sich
Ice Vinland zu nähern. Spätestens dann aber, wenn sich beim ausufernden Finale
"God Bless You" Soundtrackmomente mit beschwörenden Vocals paaren, um einen überlangen Epic Metal Track zu inszenieren, kann man sich ohnehin getrost davon überzeugen lassen, dass sich
Ice Vinland in ihrer Gesamterscheinung nahezu perfekt in die Plattensammlung, und volley neben Kultbands wie
Manilla Road,
Steel Prophet,
Heavy Load der
Lethal integrieren lassen.
"Masters Of The Sea" ist sicherlich kein Weltklassealbum, aber ein mehr als lohnenswerter und darüber hinaus wunderschön verpackter Release für all jene, die das super limitierte Original nicht ihr Eigen nennen, und ihre US Metal Sammlung immer wieder mal gern um den ein oder anderen
"Exoten" erweitern.