Der Ausstieg des charismatischen
Dimmu Borgir Bassisten wurde nicht nur von mir sehr enttäuscht aufgenommen.
ICS Vortex machte nicht nur auf der Bühne mächtig was her, vor allem seine superben Vocals waren genau jene wichtige Kleinigkeit, die vielen großen Black Metal Hits der Norweger das gewisse Etwas verliehen. Nun geht der mächtige Rotschopf und ex-
Borknagar Mitstreiter also eigene Wege.
ICS Vortex sind eine
"echte" Band, angeführt von einem renommierten Musiker, der sein neues Projekt als
"einen Tribut an den Niedergang und Aufstieg seiner Art. Eine Generation von Außenseitern, geboren von Hippies und erzogen von Satan." beschreibt.
Schwere Ansagen erfordern große Taten, und daran scheitert
"Storm Seeker" am Ende der Reise dann auch. Zuerst ist es mal eine sehr höhenlastige Produktion, die mich die Nase rümpfen lässt. Das kann gewollt sein, ist heute aber nicht mehr Stand der Dinge. Schon gar nicht, wenn dadurch die Gitarren klirren, als ob man sich in einem norwegischen Black Metal Nachwuchscamp der 90er wieder finden wollte. Das zweite Hühnerauge treten sich
ICS Vortex dann genau dort ein, wo man die Stärke der Band vermutet hatte. So genial Vortex’ Stimme bei
Dimmu Borgir als Ergänzung zu Shagrats Gekeife auch war, so perfekt sie zu den bombastischen Soundwänden der norwegischen Black Metal Könige gepasst hat, so sehr nervt sie als
"Hauptstimme" über volle Albumlänge. Bei manchen Songs ist der Sirenengesang einfach nicht dauerhaft erträglich, und das ist ob der Qualität einiger
"Storm Seeker" Momente wirklich sehr schade. Die vielseitigen Songs von
ICS Vortex wären teilweise wirklich erhaben und mächtig. Der
Mix aus treibenden Pagan Sounds, filigranen Rock Fragmenten, dezenter 70er Note und doomigen Akzenten hätte mit einem opulenten Sound, und einer zweiten Stimme wirklich gut funktionieren können, und ein etwas besser ausgeklügeltes Gesamtkorsett aus Nummern wie
"Dogsmacked",
"Odins Tree" oder
"Winward" wirkliche Zungenschnalzer machen können.
So jedoch bleibt am Ende des Tages leider
"nur" ein Album von dem ich mir viel mehr erwartet hätte. Ein Werk auf dem sehr viele gute Momente durch ihre halbgare Ausarbeitung meinen persönlichen Nerv einfach nicht treffen wollen.
Macht euch selber ein Bild von
"Storm Seeker". Mir persönlich gehen
ICS Vortex in dieser Form spätestens nach zwei oder drei Songs gehörig auf die Nüsse…