Nicht nur der schräge Bandname, auch das völlig surreale und witzige Artwork von
Hercuels Propaganda lassen bereits vorab erahnen, dass uns bei
"O Mother Of A Mighty Muscle" irrwitzige Töne erwarten. So ist es dann auch. Auf einer Basis, die man Stoner Rock, Rotzrock, oder auch schrägen Hard Rock mit dezentem Hippie Flair nennen könnte, poltert sich der Vierer durch seine skurrile EP. Vor allem die staubtrockenen Gitarrenriffs, die rauchigen Soloparts und die keineswegs großartige Stimme von Frontman Ben machen
"O Mother Of A Mighty Muscle" dabei zu einem ziemlich lockeren Teil. Die teilweise wirklich treibenden Rhythmen, einige Ausflüge in die vernebelte Welt der doomigen 70er Jahre, in psychedelische Wüstenrockgefilde, aber auch die punkige Attitüde machen
Hercules Propaganda zu etwas wirklich Eigenständigem. Das heißt zwar nicht, dass die Jungs nicht auch noch Luft nach oben hätten, die Ansätze sind aber durchaus viel versprechend und vor allem Songs wie das flotte
"Against The Odds" oder das schleppend düstere, und psychedelisch angehauchte
"Summoning The Devil" machen durchaus Lust auf Mehr.
Ob
Hercules Propaganda nun wirklich eine Mischung aus den
Doors,
Kyuss, alten
Black Sabbath und
Green Jelly sind sei dahin gestellt. Diese Namen geistern mir jedenfalls durch den Schädel, während ich mir
"O Mother Of A Mighty Muscle" reinpfeife und feststelle, dass ich mich irgendwie und trotz aller ohrenscheinlicher Mankos ziemlich gut unterhalten fühle.
Hercuels Propaganda rocken nach vorne ab, treiben und versprühen eine verdammt coole Atmosphäre fernab jeglicher musikalischer Genialität.
Diese EP ist im Grunde nicht wirklich ernst zu nehmen und künstlerisch auch nicht gerade wertvoll. Zur rechten Zeit am rechten Ort ist der Sound der vier Freaks aber irgendwie sehr cool…
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