!Do Not Steal Our Ideas!
Dieser Satz sticht mir gleich nachdem ich das ungemein kitschige, und eher nach einer schnöden Gothic Compilation aussehende, Artwork von
Orkyd Orchestra (ehemals
Encyclia) begutachtet habe ins Auge.
Ich kann die Band trösten: Kein Mensch wird ihnen Ideen stehlen.
Die Handvoll netter Riffs, die
"Symphony Nr.1" zu bieten hat, sind seit Jahrzehnten bekannt. Die Songstrukturen sind purer Durchschnitt, und richtig gute Ideen findet man ohnehin nicht. Das Schlimmste jedoch ist die Stimme von Frontfrau Katy. Gegen deren blecherne Klänge ist der Sound von Otto, Frank und Hermann
(ich gebe hier nur das Booklet wieder) ein wahrer Genuss. Der dezent und zumeist im Midtempo gehaltene Power Metal Klangteppich geht ja noch durchaus als akzeptabel durch. Die Vocals jedoch sind unter aller Sau. Gerade in Zeiten, wo die Kundschaft ohnehin übersättigt von all den female-fronted Clonen renommierter Bands ist, darf man sich nicht so präsentieren. So werden alle halbwegs netten Ansätze zerstört. So verbaut man sich selbst die musikalische Zukunft. In der aktuellen Form klingen
Orkyd Orchestra langweilig und aufdringlich zugleich. Schade, zumal einige Ansätze von
"Symphony Nr.1", und vor Allem die Grundzitate von
"Infinity" und
"Kill For The Throne" durchaus zu gebrauchen wären, würden sie nicht an allen Ecken nach Proberaum, Underground und Kreisklasse klingen.
Schließen wir die Akte
Orkyd Orchestra an dieser Stelle. Freuen wir uns darüber, dass
"Visit From The Dead" zum Glück kein
King Diamond Cover, sondern eine Eigenkomposition ist, und wünschen wir der Band für die Zukunft alles Gute, Einsicht, Besserung und Kraft.
Ich für meinen Teil kann mir nämlich nicht vorstellen, dass
"Symphony No. 1" in dieser Form seine Fortsetzung in einem zweiten Teil finden wird.