Verdammt heftig schreitet die Alternative/Nu Metal Formation um Frontweib Otep Shamaya auf ihrem mittlerweile fünften Album zur Tat. Die Amis zeigen sich
hart und aggressiv, düster und höchst abwechslungsreich.
Mainstream klingt definitiv anders. Melodien und Eingängigkeit sind zwar vorhanden, das sozialkritische Gesamtkonzept von
"Atavist" jedoch ist dermaßen sperrig und extrem verpackt, dass es wohl nur die eingefleischtesten unter den Modern Metal Freaks auf Dauer begeistern kann. Natürlich sind Wutklumpen wie
"Atom To Adam",
"Drunk The Blood Of The Saints" oder
"Skin Of The Master" amtliche Statements, wie sie Fans von
Slipknot bis
Korn zum täglichen Überlebenstraining nötig haben. Allein der derbe Gesang der Fronlesbe, die über weite Strecken wie die wahrhaftig losgelassene Wildsau um sich wütet, macht
"Atavist" aber für den gemeinen Crossover Freak sicherlich zur Härteprobe. Natürlich werden Songs wie die sehr düstere Ballade
"We Dream Like Lions" oder die Single
"Fists All" vielen „normalen“ Fans gut zu Gesicht stehen, wenn
Otep dann aber wieder in ihren ohralen Alternative-Gang-Bang aus Thrash, Hardcore, Punk, Rap, Nu-Metal und Hip-Hop übergehen, dabei verstörend und beklemmend zugleich klingen, ohne Rücksicht auf ihre Kundschaft zu nehmen, wird sich manch einer die Zähne ausbeißen.
"Atavist" ist ein
Paradebeispiel des extremen Crossover Metal. Ein Album das sich ebenso schwer in eine Schublade drücken, wie es sich beschreiben lässt. In den Staaten ist die Truppe durchaus eine Nummer. In Europa werden sich
Otep mit der typischen Aggro-Dynamik, all den düster verpackten Extremen und trotz verdammt tief gestimmter Monsterriffs eher schwer tun, zumal die Hochzeit solcher Sounds eben auch schon seit einigen Jahren vorbei ist.
Schlecht ist die Scheibe deshalb aber noch lange nicht, und auch wenn sie auf breiter Ebene sicher keine Wellen schlagen, werden
Otep auch hierzulande ihre begeisterten Kunden finden…