Auf den übermächtigen Spuren ihrer Landsleute
Blind Guardian versuchen
Solar Fragment nun bereits zum zweiten Male Kurs durch den Metal Ozean zu nehmen. Dass dabei die Steuermänner nicht immer Herr ihrer Instrumente sind, kann man zwar keineswegs behaupten, das Beherrschen der Instrumente, ein Sänger im Hansi Küsch Gedächtnisrüschenhemd und eingängige Refrains alleine, sind aber noch kein Garant für eine sichere Einkehr im Hafen des melodischen Power Metal. Konnte man den Dortmundern bei ihrem Debüt
"A Spark Of Deity" noch die fehlende Eigenständigkeit und die Ausbaufähigkeiten im Songwriting nachsehen, muss man beim zweiten Album andere Maßstäbe gelten lassen. Auf Dauer können die hochmelodischen und mit irischer Folklore aufgepeppten Metal Songs von
Solar Fragment nämlich trotz ihrer eingängigen Refrains und manch geiler Riffs nicht punkten. Dafür klingt alles zu altbekannt, zu gezwungen und trotz traditioneller Ausrichtung zu wenig prickelnd. Natürlich sind Nummern wie
"In Your Hands", das knackige
"With Empty Eyes" oder das stimmungsvolle
"Race The Seas" ziemlich gute Speed Metal Hymnen deutscher Prägung, aber selbst dann, wenn der zu jeder Sekunde des Albums imitierte Hansi Küsch bei
"Inside The Circle" selber zum Gastmirko greift, bleibt am Ende der Seefahrt nicht mehr als anerkennendes Nicken übrig.
"In Our Hands" ist
ein sehr gut gemachtes und noch viel besser gemeintes deutsches Heavy Metal Album im Fahrwasser alter Blind Guardian Großtaten. Im Jahr 2011 ist eine Band wie
Solar Fragment aber trotz des hübschen Artworks, und trotz allen Talentes aber in Etwa so prickelnd, wie eine sonntägige Achenseeschiffsfahrt und allein wegen ihres überdeutschen Timbres wohl ziemlich chancenlos.