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In Dänemark geboren und aufgewachsen, zog ein gewisser Mike Tramp im Jahre 1982 nach New York, um bereits ein Jahr später und gemeinsam mit dem höchst talentierten Gitarrist Vito Bratta eine Band zu gründen. White Lion nahmen noch im selben Jahr ihr Debütalbum auf. Ein Album, das bei Elektra Records wenig Anklang fand, fortan jedoch von RCA übernommen, und in Japan veröffentlicht wurde. Seinen ersten offiziellen Weg in die Regale der Staaten fand "Fight To Survive" gar erst 1985 über eine Independent Company, und ich wage gar nicht daran zu denken, wie viele renommierte Labels sich förmlich in den Arsch gebissen haben, als sie endlich kapierten, welches Potential in der verschmähten Scheibe steckte. Der ganz große Durchbruch von White Lion sollte zwar erst mit dem superben 87er Hitalbum "Pride" und seinen Hitsingles "Wait", "Tell Me" und dem unnachahmlichen "When The Children Cry" (kletterte auf Platz drei der US Single Charts, was in den 80er Jahren unglaubliche Verkaufszahlen bedeutete) folgen, wirklich kompakter und besser als "Fight To Survive" war jedoch kein weiteres Album dieser bis heute so charmant und charismatisch klingenden Band.
Das Debüt ist ohne Zweifel das raueste Stück dieser im Hard Rock Universum so einzigartigen Combo um Mike Tramp. Unverkennbar von der melancholisch warmen Traumstimme des Masterminds geprägt, ist "Fight To Survive" voll von großartigen Songs. Die Band und auch Tramps Vocals klingen kantiger und metallischer als später in ihrer Karriere. Dennoch hat das Werk Hitpotential und Ohrwurmappeal ohne Ende. Bereits zu diesem frühen Punkt der History beeindrucken White Lion stellenweise mit tiefgängig und kritischen Lyrics. Kitsch muss man anderenorts suchen. "Fight To Survive" ist nicht mehr oder weniger als ein verdammt gutes, verdammt gefühlvolles und dennoch knackiges US Hard Rock / Melodic Rock Album voll großartiger Hooklines, voll packender Songs und einiger unsterblicher und zeitloser 80er Jahre Hits. Mit dem perfekten Stadionhit "Broken Heart" (wurde in seiner neuen Version auf "Mane Attraction" weit weniger kraftvoll neu interpretiert) gelingt White Lion ein Einsteig nach Maß. Ein Überhit, der alle Attribute des 80er Hard Rocks in sich verbindet. Die melancholischen Vocals von Mike Tramp wühlen sich in Sekundenschnelle tief ins Herz, bevor ein packender Refrain die Stadionlichter nach oben schraubt. Nicht minder treffsicher zeigen sich knarzige, nicht aus der 80er Szene wegzudenkende Rocker wie das legendäre "Cherokee", das tiefgängige "All The Fallen Men", oder der vor Pathos und Kraft strotzende Titeltrack. Dem nicht genug entpuppt sich ein fetziges "In The City" mit seiner betörend halbballadesken Eröffnung zu einem astreinen 80er US Metal Gitarrengewitter, um gleichzeitig zu beweisen, wie tief White Lion zu Beginn ihrer Karriere in der Metal Szene verwurzelt waren. Wirklich überdimensional wird’s dann ohne Frage nochmals beim kritisch tönenden, packend aufgebauten "El Salvador", einem gefühlvoll balladesk eingeleiteten Epos, das tief in die Seele blicken lässt, dennoch die metallische Seite von Tramp und Co. zeigt. Nicht nur wegen seiner großen Lyrics ohne Frage eines "der" White Lion Highlights überhaupt. Dass ein Klassealbum wie "Fight To Survive" am Ende mit "Road To Valhalla" zum krönenden Abschluss eine epische Gänsehautnummer präsentiert, ist nicht weiter verwunderlich. Jahre vor all den nordischen Wikingermetallern erzählt der Däne Tramp den Einzug eines Wikingers nach Walhalla aus dessen persönlicher Sicht. Völlig kitschfrei, episch, nachdenklich, heroisch und zu Tränen rührend. Mit einer wunderbaren Pianomelodie und sensationellen Vocals sehr ruhig und dennoch unglaublich kraftvoll. Grandios! Nicht zuletzt durch "Fight To Survive" strahlt der White Lion Stern noch heute lichterloh vom Hard Rock Himmel. Dieses Album, diese Band waren einzigartig, haben ihre Zeit überdauert und werden mit ihren großen Hits und ihrer unglaublichen Anziehungskraft noch viele Generationen an Rock- und Metal Fans begeistern. Dafür danken wir dem Herrn. Früher, heute und in ferner Zukunft. White Lion müssen ihren Weg einfach in jede anständige Rock und Metal Sammlung finden. Wer das nicht unterschreibt, der hat’s einfach nicht verstanden! P.S.: Neben den beiden erwähnten Album sollten sich interessierte Musikfreaks übrigens auch noch mit den White Lion Scheibe "Mane Attraction" und "Big Game", sowie dem sehr starken Mike Tramp Projekt Freak Of Nature befassen… Trackliste
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Reviews
17.12.2008: Live At Bang Your Head 2005 (Review)07.03.2008: Return Of The Pride (Review) News
12.02.2008: Europa und Album03.04.2004: doch keine Reunion |
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