Das Debutalbum der Belgier
All I Know ist zwar schon ein paar Monate her, aber trotz der schon etwas älteren Veröffentlichung, sollte dieses Teil hier in den Reviews nicht fehlen und erwähnt werden. Leider ging dieses Juwel bei den vielen Veröffentlichungen etwas unter und erst jetzt nahm ich mir die Zeit, dieser CD ein paar Durchläufe zu gönnen.
Und wow, was da auf den Silberling gezaubert wurde ist nicht von schlechten Eltern! Wie hier in Österreich verhält es sich ähnlich in Belgien, denn was können wir und die Flämen an AOR/Melodic Rock Bands schon groß vorweisen??? Nada, nicht viel! Bis auf ein paar Ausnahmen ist oder war da nix. Am ehesten zu erwähnen wären da vielleicht noch
Mystery, die Anfang der 90er zwei recht brauchbare Scheiben veröffentlichten. Aber hier könnte sich doch etwas entwickeln. Die Zeit wird es uns zeigen, das Potenzial wär allemal vorhanden. Schon 2009 wurde
"Vanity Kills" als Demoversion geboren, sich dann aber 2010 das australische Label
Melodic Rock Records annahm und seit dem Oktober letzten Jahres ist dieses
Glanzlicht ganz offiziell bei einigen Mailordern erhältlich. Zusätzlich wurden noch zwei weitere Songs dazu gepackt und ein neues Cover Artwork erstellt und fertig war das Endwerk!
Der Sound des Dreiers ist eine Mischung der
Stage Dolls mit einer Portion
Poison,
Bon Jovi und
Return, einem Tropfen
Fate und den Zutaten
Van Stephenson,
Def Leppard und
Bryan Adams, fertig ist der Braten –
radiotauglicher Melodic Rock mit ein paar Spritzer Glam, sehr eingänglich und immer zum mitgrölen animierend. Wenngleich die Vergleiche mit obengenannten Bands wohl gegeben sind, klingt das Material des Trios
Ward Dufraimont (Lead Vocals & Guitar), Michael Neyt (Guitar & Vocals) und Amely Mondy am Bass sehr eigenständig. Unterstützt werden sie noch von den beiden Drummern Karel De Backer und Bram Steemans.
Eröffnet wird der Reigen mit dem schmissigen
Poison lastigen
"All Night Long", das total frisch aus den Lautsprechern rockt und einfach nur Spass macht. Gefolgt von
"Bad Boy", einem weiteren gute Laune Glamsong. Sind die ersten beiden Songs zu 100% in diese Sparte einzureihen, folgt ab dem nächsten Song beste AOR Schiene. Hinter dem etwas ungewöhnlichen Songtitel
"Asphyxia" verbirgt sich die an die
Stage Dolls erinnernde erste Ballade des Albums. Wäre dieser Song einige Jährchen früher geschrieben worden, ich würde die Hand ins Feuer legen, dass dies ein
Hit gewordenden wär. Ein extrem gefühlvoller, herzschmerzergreifender Titel mit tollen Keyboardparts.
Genial – Gänsehaut pur!! Immer wieder und wieder möchte man ihn hören und man kann nicht genug bekommen. Vielleicht wag ich mich jetzt weit aus dem Fenster, aber ich würde diesen Kuschelsong sicher zu den wohl
besten 30 seiner Zunft zählen. Ganz stolz können die Jungs sicher auf
"Rain" sein, der von keinem geringeren als
Mr. Beau Hill (Winger, Europe, Alice Cooper, Ratt…..) neu remixt wurde und die
erste Singleauskopplung ist. Eine tolle Gitarrenleistung, wie auch bei den anderen Stücken und ein grandioser Chorus setzt diesem geilen Rocker den Stempel auf. Wieder mal lassen die Achziger aufblitzen…Mit
"Turn Back Time" befindet sich wohl der härteste Titel auf dem Debut, um aber trotzdem immer sehr eingängig und melodiös zu klingen. In dieser Tonart geht es weiter, das ganze Teil kann
absolut überzeugen was auszusetzen gibt es nicht, alles auf einem Niveau, das von Neulingen eigentlich nicht so zu erwarten ist, man könnte eher an eine gestandene Truppe denken. Doch….da gibt es was auszusetzten, die leider mit 39 Minuten bei 12 Songs doch sehr dürftige Spielzeit. Schade, denn ich möchte mehr hören…vielleicht beim Zweitwerk, sollte es das irgendwann mal geben…
Fazit: Neben den Neuen von
Robin Beck und
Bad Habit ein weiteres Highlight in diesem Jahr, der ich eine sichere Kaufempfehlung aussprechen kann. Hoffe nur, dass die Burschen genügend Beachtung finden.
Einfach nur tolle Gutelaunemusik!! Super Teil!!