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8.5
Moonsorrow sind eine jener epischen Pagan Bands, die es wirklich schaffen den Spirit der Nordischen Mythologie atmosphärisch und kunstvoll zu übermitteln. So stimmungsvoll, dass man sich in ihre finsteren Erzählungen wirklich hineinversetzen kann. So authentisch, dass sich die imaginären Wolken bereits nach wenigen Sekunden verdichten, die Temperaturen gen Tiefpunkt sinken und man die faustgroßen Schneeflocken im stürmischen Eiswind förmlich greifen kann, wenn man sich auf die Klänge des Fünfers einlässt.
Da macht auch "Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa", das sechste full-length Album der Finnen, keine Ausnahme. Vielmehr greift es die Intensität seines großartigen Vorgängers "Viides Luku – Hävitetty" auf, um die Band noch düsterer, noch trister und noch harscher zu zeigen. Dazu passt es, wenn die Produktion der neuen Moonsorrow knochig und erdig ist, um die vier überlangen Tracks mit ihren atmosphärischen Zwischenspielchen in ihre unglaublich episch kalte Atmosphäre zu hüllen, und die massiven Soundwände mystisch und unheimlich zu färben. Das gesamte Album ist eine einzige traurig schaurige Erzählung über eine kleine Schar von Endzeit-Wanderern, von denen am Ende ihrer aussichtslosen Reise durch Schnee und Kälte nur ein Einziger übrig bleibt. Ein verdammtes, ein gottverlassenes Individuum, das am Rande seiner Leidensgrenzen allen Widrigkeiten getrotzt hat, um am Ende seiner Pein zur Erkenntnis der Ausweglosigkeit und Einsamkeit in einer Welt ohne Perspektive, ohne Licht und Wärme zu gelangen, um sich das Leben zu nehmen. Hört man sich "Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa" mit dem Wissen dieser trostlosen Geschichte an, dann muss man die finnischen Vocals gar nicht mehr verstehen. Man schaudert mit den garstig morbiden Klängen, man fleht um Erlösung und man wird Zeuge, wie die Geschichte unter markerschütternden Schreien mit einem fast schon extravagant brutalen "Kuolleiden Maa" ihr tragisches Ende findet um der Hoffnungslosigkeit Raum zu geben, und dem gefesselten Hörer eine Gänsehaut auf den Körper zu bannen. Die rohen Black Metal Wurzeln schimmern immer wieder durch, wenn sich das Moonsorrow Drachenboot durch die Nebelschwaden der nordischen See quält. Ausgezogen um Eis, Schnee, Kälte und dem Tod mit fetten Viking-/Pagan Rhythmen, folkloristischen Zitaten, klirrender Atmosphäre und der gewohnten Schwere und Langatmigkeit zu trotzen, die den pompös ausufernden Sound dieser Band so mächtig, heroisch und völlig unkommerziell macht. "Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa" ist das musikalische Pendant zu "Valhalla Rising": Nicht immer einfach, nicht immer leicht verdaulich und auch nicht immer temporeich genug. Aber bärenstark, fesselnd und mächtig. Das ist schlichte, beklemmende Kunst, die in all ihrer Kälte und harschen Aura, und mit all ihrer Brutalität und Leere tief unter die Haut geht. Das sind Moonsorrow: Rücksichtlos und kompromißlos wie seit Beginn ihrer Tage! Gegen jenen erwachsenen Pagan Metal den Moonsorrow nun seit Jahren machen, zeigt sich einmal mehr, dass Ensiferum und Co. im Vergleich zu erwähntem cineastischen Kunststück maximal den Tiefgang von "Erik der Wikinger" erreichen… Trackliste
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Reviews
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21.03.2016: Zeigen uns fettes Video zu "Suden Tunti"15.03.2016: Video zu Rotting Christ-Cover "Non Serviam". 07.03.2016: Starker "Jumalten Aika" Albumtrailer. 21.01.2016: Alle Infos zu neuem Album. 12.04.2012: Haben jüngst das Plattenlabel gewechselt 10.01.2011: "Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa" Artwork. 30.12.2008: Mini-Tour mit Österreich Besuch. 14.04.2008: Antifa Vorwürfe von Band entkräftet! 26.03.2008: Neue EP im Fellpelz! 15.04.2004: gehen unter die Dadaisten? |
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