Italienische Namen haben eigentlich immer schon diesen gewissen Rockstar-Touch gehabt… Giacomo Gigantelli, Roberto Priori, Stefano Peresson, Stefano Gregori und Paolo Palmieri - das rollt doch so richtig geschmeidig über die Zunge. Die 5 Herren von Danger Zone, die sich stilistisch dem melodischen Hardrock verschrieben haben, müssen sich definitiv keine wohlklingenden Künstlernamen mehr ausdenken, um im Musikbusiness eine gute Figur abzugeben. Ob der Sound zu diesem Unterfangen auch Genüge tut, dies wird Zweck der folgenden Zeilen sein.

Vorab sei erwähnt, dass "Line Of Fire" kein neues Album ist. Die 10 Tracks dieses Albums wurden bereits 1989 aufgenommen und haben somit schon gute 22 Jahre auf dem Buckel. Um auf die Vorgeschichte dieser Truppe vom Apennin kurz einzugehen, sei erwähnt, dass Giacomo, Roberto und Co. 1988 nach Los Angeles jetteten, um Danger Zone in der brodelnden Sunset Strip-Szene im amerikanischen Markt zu etablieren. Bis man sich in der dortigen Club-Szene einen Namen erspielt und die Aufnahmen zum hier besprochenen Album beendet hatte, schlug nebst schwierigen Verhandlungen mit diversen Labels und langsam einsetzender finanzieller Mangelerscheinungen ein übermächtiger, unheiliger, gnadenloser und rücksichtsloser Feind namens „Grunge“ mit voller Wucht zu und beendete mit einem mickrigen "Smells Like Teen Spirit" nicht nur die wohl schönste Ära der Rockmusik, sondern auch den Traum vom Rockstar-Dasein dieses italienischen Quintetts. Im Zuge einer bevorstehenden Reunion von Danger Zone inklusive einem neuen Album, sieht dieses über schon mehr als zwei Dekaden alte Album nun endlich das Licht der Welt – sprich ein offizielles Release.

Soundtechnisch schlagen sich die Jungs recht ordentlich. Gefällige Stadionrocker der Sorte "Line Of Fire" oder "Fingers" paaren sich mit potenten Balladen der Marke "Walk Away" und dem Eddie Rabbitt-Cover "That’s Why I Fell In Love With You" ohne jedoch jetzt für die ganz großen musikalischen Ausrufezeichen zu sorgen. Das Remastering der Scheibe ist durchaus gelungen, hat man doch nie das Gefühl hier eine altbackene Aufnahme vorgesetzt zu bekommen. Für Raritätensammler ist "Line Of Fire" durchaus antestenswert. Ansonsten ist die gegenwärtige Konkurrenz in diesem Genre á la The Poodles dann doch als übermächtig anzusehen.

Danger Zone - "Line Of Fire"