Seine Band
Pegasus zu taufen war sicherlich noch nie der Weisheit letzter Schluss. Schon gar nicht, wenn man seine Alben dann auch noch mit Fantasybildern bestückt und
nicht den erwartet traditionellen True Metal von der Stange einspielt, so wie es die australischen Namensvetter mit dem
"z" im Namen seit jeher tun. Auch bei den Deutschen
Pegasus wird der gebriefte Metalhead in erster Linie also auch immer an down-under denken. Darüber hinaus würde man bei
"The Epic Quest" aber auch nie erahnen, dass sein Inhalt keineswegs ein abgeschlaffter True Metal Dildo Marke Austauschbarkeit ist.
Natürlich sind
Pegasus eine Metal Band. Natürlich werden hier Klischees bedient. Daran lassen Artwork, Lyrics, Fantasythematik und auch der Sound keinen Zweifel aufkommen. So richtig
biederer Euro True Metal mit fetter Kitsch- und Pathosnote klingt aber anders.
"The Epic Quest" ist der re-release des einst bei
"House Master Records" erschienenen 2006er Albums und eine amtlich fette,
gut unterhaltende und von keifenden Vocals und Frauenstimme veredelte Starkstromkeule zwischen Heavy Metal, melodischem Death Metal und dezenter Düsterstimmung. Black metallische Vocals und die immer wieder auftauchende Sangeselfe unterbinden mal von Vornherein jegliche Spaghetti-Metal Attitüde. Die sehr geil knarzenden old-school Metal Riffs heben
"The Epic Quest" locker vom biederen Germanen-Pappschwertstoff ab, und die wirklich dichte Atmosphäre des Albums trägt das Ihre dazu bei, dass man sich das zweite Werk der Deutschen Fantasy-Metaller
(die im Jahre 2001 übrigens ihr Debüt "Fantasy" veröffentlichten) durchaus mal reinpflanzen sollte. Zumal es einen sehr
konsequent und eingängig umgesetzten Heavy Metal Mix aus melodischen Sounds, dezent mitteralterlichen Einflüssen und anständiger Härte darstellt, den man heutzutage eigentlich nur noch selten zu Ohren bekommt.
Für eine absolute Top Note fehlt
"The Epic Quest" zwar das letzte Pfund zwingenden Songwritings und wohl auch die nötige Abwechslung. Irgendwie ist es aber dennoch ein cooles und
druckvolles Stück Heavy Metal mit dichter Atmosphäre, geilen Gitarren und teils mitreisenden Songs das uns
Pegasus aus Deutschland hier servieren.
Wer sich seinen
europäischen Heavy Metal mit Fantasytexten und epischem Hörspielanstrich also mit einer kleinen Brise
Children Of Bodom,
Siebenbürgen,
Brimstone und
Graveworm gewürzt, sowie mit typischer End-90er Düstersoundnote verziert vorstellen kann, der soll reinhören.