Verdrossene
Dream Theater Fans,
Evergrey Liebhaber und Freunde der älteren
Vanden Plas Alben sollten ihre Lauschlappen nun aber mal schleunigst gen Portugal ausrichten. Was
Forgotten Suns auf ihrer neuen, knapp 40-minütigen (!) EP abfackeln, kann man getrost als würdiges Erbe großer Vorbilder bezeichnen. Im Stile der frühen
DT Phase mit James LaBrie wühlen die Jungs von der Iberischen Halbinsel hemmungslos in den Gedärmen der New Yorker Ikone, und schaffen es dabei fast mühelos, sich am dünnen Bankett deren Nachlasses zu bewegen, ohne ausgelutscht zu klingen. Natürlich gewinnen
Forgotten Suns mit solchen Taten keine Innovationspreise, den lauen Unterton eines Clones werden sie mit
"Revelations" sicher auch nicht los und von der Hitdichte und herausragenden Klasse der
Dream Theater Meisterwerke in den frühen 90ern sind sie auch weit entfernt: Gelungen ist die Tat aber dennoch allemal und als Ersatzdroge kann sie auch ohne Frage dienen.
Dafür sorgen neben der handwerklichen Fingerfertigkeit und der transparenten Produktion vor allem Songs wie der modern und betont hart stampfende Opener
"Doppelgänger", das schöne
"Phenotype" oder der mit dezentem
Arena Flair und typisch britischen Prog Rock Akzenten überzeugende, wirklich grandiose Abschlusstrack. Nebst dem Traumtheater kommen auch hier immer wieder skandinavische Zunft-Titanen in den Sinn und sind wir uns ehrlich:
Mehr Lob kann man heutzutage für ein spannendes und fernab allen Egogefrickels agierendes Prog Metal Album mit Sinn für Melodie, technische Finesse und mit deutlicher Bekenntnis zu Power Metallischer Härte kaum abkriegen.
Prog Metal Fans und all jene, die seit Jahren auf ein
Dream Theater Album voller Herz, Gefühl und hitverdächtiger Melodien Marke
"Awake" oder
"Falling To Infinity" warten, sollten durchaus mal in
"Revelations" reinhören und sich mit
Forgotten Suns befassen!