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8.5
Kritiker mögen der Band mangelnde Veränderungsbereitschaft und fehlende Variabilität in Sound und Songwriting vorwerfen. Auch eine gewisse Identitätslosigkeit wird den Holländern mangels Maskottchen etc. ja hin und wieder vorgeworfen. Doch sind wir uns ehrlich … sind wir nicht alle gewissermaßen Gewohnheitstiere und wissen die Vorzüge des Bekannten sehr wohl zu schätzen?
Eines gleich vorweg: "Descent Into Chaos" ist (wie schon die Alben davor) perfektes Handwerk, keine verfrickelte und verspielte Ode an die Kunst. Auf dem neuen Album regiert wiederum die kreischende Kettensäge und nicht das feine Schnitzwerkzeug. Der Fan bekommt genau das, was er erwartet: brutalen Thrash mit Death Metal Anteil, der ihm mit dem brachialen Dampfhammer verabreicht wird. Legion Of The Damned schöpfen auch auf dem neuen Opus wieder aus dem Vollen – fettes Riffing, ballernde Drums, druckvoller Sound, hackend-galoppierende Songs und Mitbrüllrefrains. Dieses Oeuvre servieren die sympathischen Kerle um Fronter Maurice Swinkels mit der vollen Kelle. Was der Vorabtrack "Killzone" bereits vermuten ließ, wird auf "Descent Into Chaos" durchwegs bestätigt. Zu den gewohnt schnellen Brechern wie "War Is In My Blood" oder "Repossessed" gesellen sich aber auch vermehrt gedrosselte Midtempoteile ("Schrapnel Rain", "Lord Of The Flies" etc.) Ob brachial bretternd oder mächtig drückend, Legion Of The Damned wirken immer beängstigend professionell und erfahren und versprühen trotzdem im gleichen Atemzug eine erfrischende Dynamik. Neu ist, dass das Album (wie schon der neue Belphegor-Brecher) in Peter Tägtgrens Abyss Studios aufgenommen wurde, der das Album auch produzierte. Andy Classen und sein Stage One Studio ließ das Brachialquartett ebenso wie die Österreicher hinter sich. Die Soundveränderung steht den authentisch und ehrlich bleibenden Holländern gut zu Gesichte. Den durch und durch europäischen Sound umweht nunmehr ein winziger Hauch Skandinavien – Flair. Dennoch bleibt der Sound der Band unverkennbar und wegen der doch simplen Aggression und Brachialität immer typisch für LOTD. Dass die Bandmitglieder aufgrund ihrer Nebenbeschäftigungen nicht von der Band leben müssen, beschert der Band relative Freiheit in Bezug auf Sound etc., was man diesem Album wieder unumwunden anmerkt. Dass die Band die Kehrseite der Erfolgsmedaille (damals noch unter Occult bzw. Bestial Summoning firmierend) kennt, dürfte die Überflieger immer mit beiden Beinen am Boden stehen lassen. Gerade deswegen sei der Band der Erfolg auf breiter Ebene mehr als vergönnt. Legion Of The Damned, die sich mit ihrem gradlinigen und aggressiven Brachialsound in die Herzen der Fanschar gespielt haben, sind eine Fixgröße am Extremmetal-Firmament. Die Garanten für durchschlagskräftigen, kraftvollen Metal liefern mit "Descent Into Chaos" wieder einen Kracher für die Brutalofraktion ab und machen unmissverständlich klar, dass die Band in ihrem Rahmen variabel bleibt, ihr Potential noch lange nicht ausgeschöpft hat und fast jedes einzelne Vorgängeralbum zu toppen vermag. Legion Of The Damned verfügen über beängstigende Konstanz auf sehr hohem Niveau. Wie gewohnt ist das Album in einer fetten, limitierten Version (anderes Frontcover, Bonustrack mit Peter Tägtgren Beteiligung, DVD) erhältlich. Der Kampf der Titanen wird auf der Neckbreaker´s Ball Tour ausgetragen, wenn LOTD die Headliner mit ihren live perfekt funktionierenden Songs in punkto Brachialität arg ins Schwitzen bringen dürften. Trackliste
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Reviews
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