Ganz klar, wer
Warrant hört, der denkt an Kirschkuchen, geile Weiber und hübsche Hard Boyz in perfekt durch choreographierten 80er Glam Videos voll saftiger Kurven. Dafür darf und soll man auch gar niemandem böse sein. All jene, die vor vielen vielen Jahren aber auch unter den Tellerrand kommerziell erfolgreichen Hard Rock und Metals geblickt haben, sind aber auch die „anderen“
Warrant ein Begriff. Ohne schöne Mädels, ohne pralle Titten und ohne selbst auszusehen, als ob man jederzeit am Cover eines Hochglanzmagazins abgebildet sein wollte, war es möglich mit diesem Bandnamen gute Musik zu schaffen.
Fernab aller Doppel-Platin Attitüde und statt in L.A. in Düsseldorf, hatten die deutschen
Warrant auch ohne gepuderte Gesichter und stramm stehende Frisuren was zu sagen und boten der brodelnden Szene und ihrer musikalischen Nähe zu
Running Wild und frühen
Metallica einen geilen Mix aus Speed, Thrash und klassischem Heavy Metal und einer plakativ und sarkastischen Stadionrockattitüde, die vom
Quiet Riot bis zum
Piledriver Fan jeden Freund gepflegter Stromgitarrenmusik für sich einnehmen konnte. Via
Pure Steel Records wird das nun auch der „Nachwelt“ belegt, und so kredenzt uns das
Vorzeigelabel für Headbanger mit Geschmack die beiden 85er Noise Records Outputs
"First Strike" (EP) und
"Enforcer" als kompakten Re-release. Neben den bereits vom 2000er CD Release bekannten Demostücken
"Flame Of The Show" und
"When The Sirens Call", kommt der sympathische Silberling neben einem liebevollen Booklet mit kultigen Fotos, allen Texten und einem coolen Artwork, mit zwei neuen Livesongs vom
Keep It True Festival (
"Nuns have no Fun" und
"The Rack").
German Metal Freaks, motivierte Speed und Thrash Metal Jungspunde mit Entdeckerlust, Liebhaber des 80er Spirits und alle jene, die die coolen und immer mit einem Augenzwinkern versehenen
Warrant Scheiben nur in ihrer Vinyledition besitzen, können sich hier
bedenkenlos ein Stück legendärer, handwerklich außerordentlich guter und ungeheuer humorvoller Euro-Metal-Geschichte ins Gedächtnis rufen um nach langer Zeit wieder mal zu amtlichen Kultnummern wie
"Nuns Have No Fun",
"Bang That Head",
"Flame Of The Show",
"Die Young" oder
"Send Ya To Hell" abbangen.
Warrant waren nicht genial, aber ihre Songs sind noch heute arschcool, voll von glaubwürdiger Aufbruchsstimmung und im Grunde perfekter Bangerstoff, den ich mir viel zu lange nicht mehr angehört habe!
P.S.: Die Band arbeitet derzeit übrigens an neuem Material. Die Chancen im Jahre 2011 ein neues Warrant Studioalbum zu erben, stehen also gut….