Von der Aufmachung und Präsentation her kauft man
Die So Fluid und ihren geschäftstüchtigen Hintermännern volley ab, dass sie auf’s Ganze gehen. Die Briten um die freakige Frontfrau mit der coolen Rotzrock-Pop-Röhre katapultieren sich mit ihrem dritten Album auch musikalisch ins
Spitzenfeld moderner Alternative Rock Klänge. Dabei werden die Inselrocker von ihrer dominant und herrisch agierenden Diva namens Grog zielsicher durch die
musikalisch höchst abwechslungsreiche Reise gelotst. Die Stimme der basszupfenden Dame ist kräftig, charismatisch und fernab allen märchenhaften Elfentönen.
Die Dame rockt, der Sound tut es auch! Und wenn ich hier Rock sage, dann meine ich keineswegs Metal, denn der gutgläubige Headbanger ist hier völlig fehl am Platz.
Die Nische in der sich
Die So Fluid aufgehoben fühlen liegt irgendwo zwischen den
Guano Apes,
Skunk Anansie,
L7 und
Juliette Lewis. Die durchwegs kompakt gehaltenen und relativ erdig rockenden Songs wachsen kontinuierlich, ruhige Momente explodieren spätestens beim Refrain und die tiefer gelegten Riffs sind durch die Bank wohltuend heavy eingezockt.
Die So Fluid lassen trotz ihres durchgestylten Auftritts nicht im Geringsten den Verdacht aufkommen, dass sie sich platten Songschemas oder Hitmustern anbiedern um mit aller Gewalt zum Airplay Erfolg zu kommen.
"The World Is Too Big For A Lifetime" ist einfach nur ein cooles, enorm weltoffenes und ohne Frage höchst kompetent gezocktes Alternative Rock Album mit deftiger Note, fetter Attitüde und saftiger Produktion.
Die So Fluid kommen ohne Rüschenhemd und Gruftiegehabe aus, klingen weit weniger kitschig und pathetisch als viele ihrer Art und haben mit
"The World Is Too Big For A Lifetime" ein durchaus gelungenes Stück Musik am Start, das seine Fühler gekonnt und ohne Alibi-Attitüde in Richtung Gothic Rock, Post-Grunde, Stoner Rock, Dark Wave, Modern Metal und Industrial Pop ausstreckt. Allein der fette
Kyuss Riff bei
"Hearts Are Hollow", die knackigen
"How Vampires Kiss" und
"Storm", oder das sehr geile
"Figurine" sind dafür Grund genug.
Da kann man trotz des Fehlens echter Hits gern mal reinhören, denn gerade diese "unkommerzielle" Tatsache wirkt bei
Die So Fluid außerordentlich sympathisch…