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Wenige Bands haben es derart perfekt und eigenständig geschafft Grufties, Wave Menschen, Punks, Hard Rocker, Metaller und Rock Fans mit ihrem einzigartigen Stil zu vereinen wie The Sisters Of Mercy. Die Band die den Begriff Dark Wave Prägte wie keine andere, beeindruckte mich bereits in frühen Jahren meines musikalischen Aufbruchs, hat ihren Reiz bis heute nicht verloren und ich hab schon sehr oft und lange überlegt, ob nun das bombastische "Floodland", mein heimlicher Favorit "First And Last And Alaways", oder eben der Blockbuster namens "Vision Thing" den Weg in unsre Darkscene Hall Of Fame finden sollte. Wie’s der Zufall so will, hab ich mir heute an diesem düsteren Nachmittag aber eben jenes letztgenannte Meisterwerk von Andrew Eldritch und Co. in die Scheide gedrückt und wie ferngesteuert damit begonnen diese Zeilen zu tippen.
Nach Prostituierten und nach Ordensschwestern, vor allem aber nach einem gleichnamigen Stück von Leonard Cohen benannt, brachen The Sisters Of Mercy bereits in den frühen 80ern auf um eine Revolution loszutreten. Nach großartigen Singles wie "Alice", "Anaconda" oder "Temple Of Love" (….allesamt im Jahre 92 auf der Compilation " Some Girls Wander by Mistake" eingefangen) war im Jahre 1985 mit der Veröffentlichung von "First And Last And Always" der erste Höhepunkt der Engländer zu bestaunen. Bereits dieses full-length Debüt war ein Meisterwerk. Daraufhin zerfiel die Band aufgrund musikalischer Differenzen ein erstes Mal. Andrew Eldritch führte The Sisters Of Mercy alleine fort um sie zu ungeahnter Größe wachsen zu lassen, während seine ex-Kumpels The Mission und damit eine weitere Legende düsterer Rockmusik gründeten. Eldritch formierte eine neue Band und schaffte mit dem Paukenschlag "Floodland" ein weiteres Meisterwerk. Bombastisch, voll von fetten Chören, rockigen Rhythmen und absolut perfekten Refrains und einer einzigartigen Stimmung, ist das 87er Album der Sisters mindestens ebenso genial, wegweisend und unverzichtbar, wie hier beschriebenes "Vision Thing". Für "Vision Thing" wurde der Bombast leicht reduziert, die Gruftie Attitüde auch ein wenig zurückgeschraubt und stattdessen markantes Hard Rock Handwerk und düsterer Glamour in den Vordergrund gerückt. Auch dieser Anzug passte The Sisters Of Mercy wie auf den Leib geschneidert. Die Nummern sind allesamt Paradebeispiele für großes Songwriting, treffsichere Dynamik und perfekte Symbiose aus Mainstream und kultigem Undergroundflair Marke Großbritannien. Egal welchen Song wir hier nennen, egal ob den unglaublich treibenden Titelsong, ein bombastisch fettes "Ribbons", den rockigen Ohrwurm "Detonation Boulevard" mit seinem monoton treibendem Rhythmus und den teils fast sleazigen Gitarren, das beschwörende "I Was Wrong", oder die herrliche Akustikballade "Something Fast". Jeder einzelne von ihnen ist ein Klassiker. Jeder für sich ein Hit, der seine Bewährungsprobe noch heute in Gruftie Tempeln ebenso locker besteht, wie auf jeder Rock- oder Metal Party. Der Höhepunkt der Scheibe ist also die Scheibe selbst und jeder einzelne Song ist ein Hit. Die wertvollsten Prunkstücke sind aber wohl dennoch das unglaublich bombastische, gemeinsam mit Jim Steinmann komponierte, "More" und das in all seiner Coolness und geradlinigen Kick-Ass Attitdüe kaum zu toppende "Doctor Jeep". Solche Songs sind für die Ewigkeit geschrieben. Solche Nummern setzen Trends und starten Bewegungen und genau solche Songs sind auch Mitschuld daran, dass wir heute unzählige Gothic, Dark Rock und Düsterbands haben und uns an deren Schaffen im Schatten der mächtigen The Sisters Of Mercy ergötzen dürfen. Wenn Legenden über 10-Punkte Alben der Vergangenheit erzählen, dann ist dieses makellose Stück düsterer Rockmusik in jedem Fall dabei! "Vision Thing" war, ist und bleibt einzigartig und absolut grandios! Besser kann man Mainstream nicht in düstere Rockmusik verpacken. The Sisters Of Mercy waren und sind – neben den Fields Of The Nephilim (zum "The Nephilim" Classic) - die beste, wichtigste und wegweisendste Band für alles was sich fortan je Dark Wave oder Gothic (ein durchgebumster Begriff, den die Band selbst für sich nie beansprucht hat) nennen durfte! P.S.: Die auf "Vision Thing" überaus dezent und ebenso effektiv eingesetzte Frauenstimme stammt übrigens von niemand geringerem als Maggie Reilly (die auch für Mike Oldfield den ein oder anderen Jahrhundertsong eingeträllert hat)… Trackliste
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