In ihrer polnischen Heimat sind
Corruption so was wie
Monster Magnet,
Corrosion Of Conformity und
Kyuss in Einem. Daheim sind die Herren absolute Stoner Rock Stars und auch im internationalen Vergleich müssen sie sich nicht verstecken. Dass ein Album wie
"Bourbon River Bank" dabei nicht an die amerikanischen Idole anstinken kann und weder in Sachen Lässigkeit und Hitpotential an deren große Momente rankommt verstehe ich für meinen Teil sofort.
Polen ist nicht Amerika und Lebenseinstellung, Coolness und Feeling kann sich man nur sehr schwer aneignen. Und dennoch würde das neue Album der bereits 1991 gegründeten Rocker auch in keiner Biker Bar jenseits des Atlantik negativ auffallen. Mit Classic Rock und Metal Einflüssen, mit einer amtlich staubigen Produktion und anständiger Whiskey Attitüde versehen können Songs wie das entspannte
"Beelteboss", das bissige
"Hell Yeah!",
"Candy Lee", das coole
"Devileiro" oder das bluesige Titelstück durchaus gefallen. Akustikklampfen, Maultrommeln, Mundharmonika, Stoner Rock Riffs und Southern Rock Gitarren können auch in Polen gedeihen, der Akzent von Frontman Rufus kann auch toleriert werden und aus seiner Liebe zu Bands wie
Motörhead,
Danzig und
Metallica (in ihrer gedämpften End-90er Phase) muss man in Europa schließlich auch keinen Hehl machen. Auch der ein oder andere Country Moment und auch heftigere Metal Akzente tragen das ihre dazu bei, dass
"Bourbon River Bank" ein durchaus unterhaltsames Album geworden ist, das einzig und allein am Schatten vieler großer Vorbilder zerschellen wird.
Wer sich also trotz geografischer Abstriche gern mal einen Exoten in sein staubiges Stoner Rock Heim zerren will, der wird bei
Corruption durchaus fündig. Referenzalben des Genres klingen selbstredend anders.