Honigbrot zum Frühstuck geht noch. Sich danach aber gleich eine hypersüße Bombast Metal Scheibe aus bella Italia rein zu ziehen grenzt aber an Magenverunstaltung. Nicht dass
Derdian eine schlechtes Werk vorlegen würden, der Grat auf dem sich die bereits 1998 in Mailand gegründeten Symphonic Power Metaller bewegen ist aber verdammt schmal.
Derdian zelebrieren geradezu alle Trademarks für die ein nicht weg zu diskutierender Teil der Metalheads im Grunde gute Bands wie
Rhapsody,
Domine und weniger treffsichere Konsorten wie
Skylark belächelt.
"The Apocalypse" trieft nur so vor Pomp, Pathos, Fantasymelodien, Chören und Prunkarrangements. Leicht proggige Songstrukturen und ein typischer Italo-Metal-Shouter komplettieren die
südländische Fantasy-Symphonic-Metal-Vollbedienung und somit ist eigentlich eh schon alles gesagt. Manche werden mit Brechreiz kämpfen wenn ich sage, dass
Derdian auch nicht davor zurückschrecken ihre opulente Chose teils gar mit einer opernhaften Frauenstimme zu garnieren, andere werden sich nicht zuletzt dadurch mehr als angesprochen fühlen. Für zweitere Gattung ist das neue Album von
Derdian in jedem Falle ein lohnenswerter Event, zumal Songs wie
"Black Rose",
"The Spell", das ungeheuer klebrige Duett
"Forevermore" oder
"Her Spirit Will Fly Again" Großtaten der Vorbilder von
Rhapsody nur sehr wenig nachstehen und die Zielgruppe nahezu perfekt bedienen.
"New Era Pt.3 – The Apocalypse" ist der dritte Teil der Konzeptstory über die Bewohner des Landes Derian. Ein Keyboard Metal Album im Hollywood Style: Kitschig, klebrig, völlig harmlos und nie und nimmer hart. Aber es ist keineswegs schlecht und die Zielgruppe, die noch heute Rollenspielamulette um ihren Hals und „den einen Ring“ am Finger trägt, die wird
Derdian sicher einiges abgewinnen können.
Ich für meinen Teil passe einstweilen und lass mir nach all dem symphonischen Bombast lieber von einer echten Metal Scheibe in den Arsch treten um wach zu werden…