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8.5
Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie die Herrschaften der Crazy Lixx es zustande brachten, jeden einzelnen der alten Sunset Strip-Haudegen dermaßen gekonnt zu zitieren, dass mir dabei die Freudentränen über die Wangen kullern, und dabei jede noch so an den Haaren herbeigezogene Plagiatsanschuldigung souverän und mit straffem Lidstrich versehen souverän umschiffen. Crazy Lixx bieten auf dem Band-Zweitling "New Religion" nicht nur alles, was das langsam aber sicher alternde Poser-Herz begehrt, sondern würzen ihre stadionrocktechnische, kalifornischer-nicht-klingen-könnende, akustische Machtdemonstration mit einer mächtigen Prise Def Leppard-Bombast – im Speziellen denke ich dabei an die massiven, voluminösen Background-Vocals – und kreieren dabei einen Bastard der Partyrock-Geschichte, der es mehr als nur in sich hat.
Das selbst gesteckte Ziel der Mitglieder der „New Wave Of Swedish Sleaze“ (neben Crashdiet, Hardcore Superstar, Gemini Five, Babylon Bombs und Vains Of Jenna) für "New Religion" lautete, mit den neuen Songs wörtlich „die Scheiße“ aus dem 2007er Debütalbum "Loud Minority" „heraus zu prügeln“. Dies ist definitiv zu 100% gelungenen. Denn mit Ohrwurm-Vorschlaghämmern wie "Rock And A Hard Place", "My Medicine" oder auch "21 ‘Til I Die" wird das ohne Zweifel auch schon gute Vorgänger-Album „grün und blau“ geschlagen, zu Brei geknüppelt, förmlich pulverisiert. Um von dieser martialischen Ausdrucksweise wieder ein wenig Abstand zu gewinnen, bietet sich doch die Erwähnung der hörenswerten Power Ballade "What Of Our Love" an, die alle klassischen Trademarks aufweist, um jedem noch so verführungsresistenten weiblichen Groupie das Höschen gen Boden gleiten zu lassen. Todsicher. Die hervorragende Gitarrenarbeit von Neo-Sixstringer Andy Dawson, der den zu Hardcore Superstar transferierten Vic Zino mehr als ebenbürtig zu ersetzen vermag, und die vorbildliche, grandiose Produktion runden diesen eh schon sensationellen Silberling noch gebührend ab. Wenn mich ein Album dazu bringen kann, meinen alten Klampfen im Keller wieder mal einen Besuch abzustatten und eine mächtige Grätsche auf der imaginären Donington-Monsters Of Rock-Bühne meiner Fantasie einzunehmen, ist das Qualitätsbeweis genug und sollte jedem als Kaufempfehlung genügen. Crazy Lixx rocken wie die Sau, reißen mit und gute Laune versprüht "New Religion" sowieso. Hier noch zwei Kostproben dieses grandiosen Machwerks… Trackliste
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