Seit zwölf Jahren sind Catamenia nun ein verlässlicher Bestandteil der „Abteilung Düsterecke“. Mal mit massiven Black Metal Anleihen, manchmal düster bombastisch, teils erdig und abgespeckt räudig und diesmal gar überraschend melodisch und abwechslungsreich. "Cavalcade" ist das neunte Album der ewigen „zweite Reihe Band“ und aufmerksamen Fans und Beobachtern wird die Veränderung der Band bereits am Artwork auffallen.
Schlicht, zurückhalten und ohne die bislang immer präsenten Wolfsabbildungen kann man bereits hier erahnen, dass die Finnen diesmal nicht ganz so hungrig, blutrünstig und bissig zu Werke gehen. Und der erste Eindruck sollte nicht täuschen. Die Zeiten in denen Catamenia unterkühlten und mitunter rasend schnellen Black Metal mit Melodie und massiver mit Keyboardnote verbrochen haben scheinen vorerst vorbei. Im Jahre 2010 wollen die Nordlichter dem melodischen Death Metal mit deutlicher Heavy Metal Schlagseite frönen. Diesen versehen sie mit düsterer Atmosphäre, schwarzmetallischer Grundstimmung und auch einigen typischen Black Metal Elementen, der Gesamteindruck den die Band aber hinterlässt ist ein gänzlich neuer. Dies mag an bislang ungeahnten Folk Einflüssen, der überpräsenten Melodieanteile oder auch daran liegen, dass die Grundstimmung einiger Songs nahezu positiv scheint. So bieten die Herrschaften heutzutage nebst gewohntem Wechselspiel aus Growls, Screams und klaren Gesängen viel griffiges Riffing, eingängige Refrains und manch Instrumentalkante die man auch auf einem 80er Metal Album vermuten könnte. Das all dies Verwirrung stiftet ist klar, schlecht ist aber anders und nach anfänglicher Eingewöhnungsphase kann man an Songs wie "Blood Trails", "The Path That Lies Behind Me", einem ungeheuer ruhigen "The Vulture’s Feast" oder auch vertraut klingenden Wutklumpen wie dem Titelsong im Grunde recht wenig aussetzen.

Catamenia machen mit "Cavalcade" einen massiven Schritt in ihrer Evolution der zwar nicht unbedingt zu erwarten und künstlerisch auch nicht zwingend notwendig war, der sie aber vielleicht endlich mal von der zweiten in die erste Reihe der Szene spülen könnte.
Denn sind wir uns ehrlich: Was mit acht Alben nicht geklappt hat, hätte mit dem neunten Werk gleicher Gattung auch keine Berge versetzt. Die Finnen klingen nun melodischer und abwechslungsreicher als je zuvor.
Wie sehr die alten Fans der Band diesen Schritt in Richtung Major Acts der Gattung Amorphis, In Flames oder auch Sentenced mitgehen wollen wird die Zeit zeigen und wie glaubwürdig das Ganze ist, steht sowieso auf einem anderen Blatt...