Man hat sich ja wieder so einiges ausmalen können als man die Ankündigungen zu
Delany gelesen hat. Kitsch, Pomp und aufdringliche Klischees waren zu befürchten und es war nicht zwingend anzunehmen, dass die Umsetzung einer
Wolfgang Hohlbein Fantasystory gelingen würde ohne anzuecken.
Delany sind ein Projekt, eine Ansammlung renommierter Metal und Hard Rock Künstler, die sich daran macht Hohlbeins
"Glut und Asche" Geschichte aus der
"Chronik der Unsterblichen" mit rockigen Klängen zu vertonen und man muss trotz aller Zweifel die die Sache mit sich brachte eindeutig anerkennen, dass das Unternehmen gelungen ist!
Dass ein solches Unterfangung nicht jeglichen Fantasy lastigen Bombasts und leichten Kitsches entbehrt, liegt in der Natur der Sache. Geschichten werden eben mit theatralischen Elementen erzählt. Unterm Strich ist
"Blaze And Ashes" aber
ein ernst zu nehmendes und sehr gutes Album zwischen melodischem Rock und klassischem Metal geworden zu dessen Genuss man sicher nicht zwingend ein Freund fantasievoller Geschichten sein muss und das sich auch „normale“ Musikfans problemlos reinziehen können. Dafür sorgen prominente Könner wie David Readman (
Pink Cream 69), Davy Vain (
Vain) und
Lana Lane, die sich die Gesangsparts teilen ohne in die Rockoperschiene abdriften zu müssen und kompetente Handwerker wie Jamie Scott und Erik Nordlander. Die Songs an sich wurden von Volker Leson (
Wizard), David Vain und Torsti Spoof von
Leverage erschaffen, was die musikalische Ausrichtung zwischen AOR, Melodic- und Heavy Metal eigentlich schon vorgibt.
So pendelt
"Blaze And Ashes" auch ständig zwischen emotionell und der Story entsprechend spannend aufgebautem Rock und Metal. Das durchwegs unaufdringliche und von Dennis Ward (
Pinkl Cream 69) perfekt produzierte Album bietet anständige Abwechslung, gefühlvolle Momente und mitsingtaugliche Banger. Die Songs gehen zwar allesamt von Beginn an als gut und eingängig durch, das Gesamtwerk erfordert aber sicherlich den ein oder anderen Durchlauf um seine ganze Vielfalt zu offenbaren. Wer sich aber die Zeit dafür nimmt, der wird nebst dem düsteren Opener
"Blaze And Ashes", sowohl gute Rocksongs (
"Here Comes The Lady",
"Shadow Of Your Heart"), gefühlvoll balladeske Momente (
"Love Tears",
"Eternity Is Yours") wie auch klassisch starke Metal Songs entdecken (
"Dead Undead") und am Ende der Geschichte mit
"London Bridge" ein absolut krönendes Finale beklatschen.
Delany erfinden das Rad der Zeit nicht neu, schaffen es aber die tolle Geschichte in Form eines unaufdringlich und höchst homogenen Konzeptalbums höchst gelungen umzusetzen.
"Blaze And Ashes" ist kein Meisterwerk aber ein gelungenes und abwechslungsreiches Album mit Langzeitwirkung, das sich sowohl Rock-, wie Metal Fans - auch wenn die ganz großen Momente vielleicht fehlen - in jedem Fall mal anhören sollten.