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8.5
Nachdem ich mich bisher nicht sonderlich für die Tonkunst der Deutschen Black Metaller Secrets Of The Moon erwärmen konnte, so vermag mich "Privilegivm" wider Erwarten eines Besseren zu belehren. Aus diesem Grunde musste ich auch die letzten 3 Jahre, die seit der Veröffentlichung des Vorgängers "Antithesis" ins Land gezogen sind, nicht sonderlich darben und kann mich nunmehr unbefangen und mit großer Begeisterung einer dermaßen wuchtigen und tiefgreifenden Hörerfahrung hingeben, wie es nur ein großes Album mit dem richtigen Überraschungsmoment (in diesem Falle aus dem Hause SOTM) möglich macht.
"Privilegivm" ist eine rund 66 Minuten dauernde, intensive Erfahrung, ein emotional tiefschürfendes Stück Tonkunst, bei dem sich beklemmende Schwere über den leidenden Hörer legt, nur um kurz darauf unvermittelt aufgrund der dargebrachten Härte aus der keimenden Depression gerissen zu werden. Die Black Metal-Wurzeln liegen offen, wenn SOTM mit grenzgenialer Trittsicherheit den Drahtseilakt vollführen, progressiven, harten, modernen, tiefschürfend-melancholischen Metal zu produzieren, ohne auch nur eine Sekunde ins Klischeehafte, Progressiv-Verwirrte oder Ausufernd-Kitschige abzudriften. Nach dem einleitenden, sakral anmutenden Intro wird der geneigte Hörer in eine Welt aus schroffen Gitarrenwänden, schwerem Riffing, eindringlichem Gesang, präzisem Drumming, tollen Songideen und abwechslungsreichen, interessanten Songstrukturen entführt. Das sehr sehnsüchtig und melancholisch ausgefallene, ein wenig an Paradise Lost erinnernde "Black Halo" splittet die wohlstrukturierte Einstiegsnummer "Sulphur" und das eingängige "I Maldoror". Auf das dreiteilige 14 Minuten-Monster "Harvest" folgt das wiederum eingängiger gehaltene "For They Know Not" sowie das harte Leidensstück "Queen Amongst Rats", bevor das Intro "Descent" in die langsam-melancholische Abschlußnummer "Shepherd "mündet. Aufgrund der zum Teil sehr ausgeklügelten Songstrukturen (wundervoll angereichert durch progressive (vertrackte Strukturen), psychedelisch anmutende (Frauengesang) und eingängige Teile), merkt man den unter obskuren Pseudonymen („sG“ – g,v; „T. Thelemnar“ – d und „LSK“ – b) operierenden Herren an, dass sie nicht erst seit gestern Songs schreiben. Die Songs auf "Privilegivm" entführen den Hörer in entfernte Welten, nur um ziel- und stilsicher immer wieder zur Struktur und zum roten Faden zurückzukehren. Insgesamt läßt die neue Scheibe Erinnerungen an Großmeister wie Satyricon oder Behemoth aufkeimen oder Teile von Celtic Frost (die ruhigeren, sprechähnlichen Gesangsteile), Pestilence (die technische/Gitarren/Metal-Seite von SOTM) oder auch Paradise Lost (das melancholische Gitarrenspiel) durchschimmern. Wie schon das Albumcover andeutet, ist dieses Album in seiner simpel-effektiven Ästethik auch musikalisch trotz aller Schroffheit ein wundervoll ästhetischer Black/Dark – Metal High-Quality-Release. "Privilegivm" ist ein tolles, sehr überzeugendes Album und gleichsam einem geschliffenen Edelstein in seiner ausgewogenen Mischung aus urwüchsiger Wildheit mit Hochglanzpolitur ein echtes Prachtstück und der ideale, verzaubernde Soundtrack zur gepflegten Post-Herbst- bzw. Prä-Winterdepression. Große, pechschwarze Tonkunst für schwere Gemüter und dunkle Herzen - es darf gelitten werden! Trackliste
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Reviews
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