Daniel Wirtz ist mit "Erdling" nun nach seinem Debüt "11 Zeugen" also bereits zum zweiten Mal mit seiner One Man Deutschrock Show am Start. Selbst ist der Wirtz und so schreibt, komponiert, spielt und produziert er seine Songs allesamt selbst. Die Ausrichtung ist dabei über weite Strecken besinnlich, ruhig und nachdenklich, mancherorts alternative und rockig. Daniel Wirtz befasst sich thematisch wie manch einer vielleicht aufgrund des Artworks und des Titels vermuten könnte mit den Erdmenschen, deren Problemen, Ängsten, Hoffnungen und Gedanken.
Dabei wirkt "Erdling" oft sehr persönlich und schwermütig. Der Sound ist getragen, die Texte teils wirklich gut. Wirtz philosophiert handwerklich einwandfrei und sehr gelungen im Dunstkreis nachdenklicher Deutschrockballaden. Diese sind zwar allesamt gut gemacht und über weite Strecken ebenso massentauglich wie niveauvoll, für Rock Fans härterer Pfade aber auf Dauer etwas zu melancholisch und so wäre ein wenig mehr Pfeffer durchaus angebracht gewesen. Dass Wirtz das Zeug zum Rocken hat, zeigt er bei Songs wie " Der Feind In Meinem Kopf", dem sehr coolen "Meinen Namen", einem punkigen "L.M.A.A." oder dem schwermütigen Grunge-Rocker "Leb Wohl" ja schließlich verdammt souverän.
"Erdling" ist ein nachdenkliches Alternative Rock Album, gute Handarbeit und trotz des Fehlens einiger ganz großer Momente für Freunde deutschsprachiger Rockmusik sicher eine Reise wert.