"Totensonntag" ist genau eines jener Alben, bei denen man sich einfach nicht ganz sicher sein kann, ob es nun gut oder schlecht ist.
Cumulo Nimbus bewegen sich mutig und adrett in einem Soundkorsett, dass durchwegs mittelalterlich tönt, dennoch rockt und mit Metal Riffs aufzeigt. Dabei sind die Deutschen mal näher bei
Subway To Sally oder
Schandmaul (
"Carpe Noctum") mal ein wenig Richtung
Rammstein (
"Aderlass") schielend ohne den Dudelsack zu vergessen und zu hart zu klingen, um anderenorts wieder wie eine Melodic Metal oder harte Rock Band auf Renaissance Trip zu schallen. Dass dabei die Texte und einige der Refrains (
"Flüssig Gold") vor aufdringlichem Charme und platter Ideen triefen wird der – vornehmlich jungen – Zielgruppe wohl eher egal sein, da diese mit einem fidelen
"Wirtshaus",
"Blutrote Segel",
"Stadt unter Wasser" oder dem Titeltrack durchaus Freude haben wird. Dabei steht neben detailverliebter Instrumentierung und guter Melodieführung für Meinereinen zwar immer der absolut grenzwertige Spagat aus nett, jedoch absolut vorpubertär im Mittelpunkt der Kritik und auch der teils schiefe Gesang (besser klingts, wenn die Blockflötenmaid mitträllert) entpuppt sich nicht selten als grenzwertig.
Diese Band hat ihre Stärke eindeutig dann ausgereizt, wenn sie ein wenig ernster zu Sache gehen und wenn wir über den ein oder anderen Totalausfall und die oben erwähnten Schwächen hinwegsehen kann man das Werk, vor allem aufgrund der teils 80er lastigen Gitarrenleads und einiger kleiner Genre Hits durchaus absegnen.
Auch wenn ich mir
"Totensonntag" trotz einiger guter Momente sicher nicht oft am Stück anhören werde sollten
Cumolo Nimbus mit ihrer Mischung aus Mittelalter Rock, Folk und Heavy Metal Zierstücken ihre Freunde finden.
Abwechslungsreich und eingängig genug sollte das Album der Landshuter für die Zielgruppe jedenfalls sein…