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Das 1994 veröffentlichte Full-Length-Debutalbum der sagenumwobenen Mayhem ist ein wahres fieses Biest von einem Album. Waren bis dahin etwa Grindcore und Death Metal das musikalisch brutale Maß aller Dinge, traten Mayhem und andere geschminkte Gesellen (primär aus Norwegen) an, die Härteskala um eine Stufe zu erweitern bzw. zu ergänzen.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von "De Mysteriis Dom Sathanas" war die sog. zweite Black Metal Welle bereits ins Rollen gekommen, DarkThrone, Immortal, Burzum und andere Schwarzheimer hatten schon Tonträgern am Start, selbst Mayhem hatten bereits 1987 die EP "Deathcrush" veröffentlicht, sodass diesem Album nicht die Bedeutung einer eigentlichen Szene-Initialzündung zukommt (zumal die meisten Songs von "DMDS" den Fans bekannt und bereits auf anderen Veröffentlichungen enthalten waren, z.B. "Live In Leipzig"). Hinter den Kulissen war es aber doch Mayhem-Mastermind Øystein „Euronymous“ Aarseth, der mit seinem Deathlike Silence Label, dem Osloer Szeneschuppen Helvete, seinem Einfluß auf die oben genannten Bands und seinen vermuteten Verstrickungen in die teils mysteriösen Ereignisse rund um den sog. Inner Circle und die verübten Straftaten (Brandstiftungen etc.) einen großen Anteil an der Mystifizierung und Glorifizierung jener Tage hat, die ihren traurigen Höhepunkt im August 1993 in der Ermordung von Euronymus durch C. "Varg" Vikernes (Burzum) fanden. Mit dem Albumopener "Funeral Fog" samt seinem einprägsamen Refrain startet das nach dem Ableben von Euronymus posthum veröffentlichte Opus Magnum "De Mysteriis Dom Sathanas" wild rasend durch. Das besondere Trademark auf "DMDS" sind die abstoßend schrägen, wahnsinnigen und zum Teil unmenschlichen Vocals von Attila Csihar, einem Ungarn, der nach dem Freitod von Sänger Dead (Nomen Est Omen!) von der Band Tormentor ausgeliehen wurde. Egal ob auf "Freezing Moon" oder dem Rest des Albums, Attila knurrt wie ein bitterböser Kettenköter oder krächzt wie ein fetter, schwarzer Kohlrabe und macht das Album in einer besonderen Symbiose mit den sirrenden Gitarren, die eine hypnotisierende Wirkung entfalten sowie dem Knüppeldrumming von Schlagwerker Hellhammer zu einem wahren Manifest der Räudigkeit. Hellhammer ließ auf diesem in Töne gegossenen Prachtstück des Hasses, der Verachtung und totalen Verweigerung schon damals seine große technische Klasse aufblitzen. Auf "DMDS" geht´s überwiegend rasant zu Sache, die schleppenden Parts stellen einen willkommenen Kontrast dazu dar, interessant am gesamthaft zu erfassenden Werk ist weiter das rockig gehaltene "Pagan Fears". "DMDS" enthält mit "Funeral Fog", "Freezing Moon" und "Pagan Fears" unsterbliche Klassiker, die auch live immer wieder dargeboten wurden und werden. Eingespielt wurde dieses Album von Mastermind Euronymus (g.), Jan Axel „Hellhammer“ Blomberg (d., Dimmu Borgir, The Kovenant...), die Vocals stammen wie gesagt von Attila Csihar. Die Bassaufnahmen von V. Vikernes (Count Grishnack) wurden der Sage nach nie gelöscht und befinden sich immer noch auf den endgültigen Albumaufnahmen. Rau geschliffen wurde dieser Haßbatzen von Black Metal Kultproduzent „Pytten“ (Emperor, Burzum), der auch dieser Scheibe einen unvergleichlich rohen, aber dennoch transparenten Sound verlieh. Passend zu den dunklen, okkulten Texten des Album verpaßte man dem Album ein simpel-effektives Albumcover. "De Mysteriis Dom Sathanas" ist ein Klumpen vertonten Hasses und Negation – ein abstoßendes, beklemmendes Meisterwerk der schwarzen Kunst. "DMDS" verkörpert die Attitüde, die Ideale und den Anspruch, der dem Black Metal bzw. den BM – Fans eigen ist. Die Räudigkeit und eisige Kälte, die pure Verachtung, die anreizende Morbidität und schroffe Rauheit ist in dieser kompakt auf Tonträger (egal ob pechschwarzes Vinyl oder poliert-glänzender Silberling) gebannten Einheit und Mischung nahezu unerreicht und macht diesen dunkelfinsteren Output zu einem Klassiker. Die Intensität des Machwerks ruft beim Hörer mit zunehmender Dauer unweigerlich klaustrophobische Gefühle hervor und läßt ihn nach rund 47 Minuten in einer zerrissenen Mischung aus erleichtertem, euphorischem Gefühl, diese musikalische Hölle überstanden zu haben sowie einer heraufbeschworenen aggressiv-negativen Emotion zurück. Eine nie enden wollende akustisch pechschwarze Geisterbahnfahrt ... Mit den nachfolgenden Veröffentlichungen bewegten sich die Norweger in eine zunehmend avantgardistische Richtung (und hievten den puren Black Metal so auf ein neues Intensitätslevel), blieben aber zumindest ihren Idealen der Verweigerung und Negation weitgehend treu. Trackliste
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