Gotthard sind - trotz mancher Härtereduktion bei großartigen Momenten wie "Open" oder "Homerun" - seit ihrem Debüt ein Garant für höchst qualitative Hard Rock Alben und spätestens seit "Lipservice", ihrem ersten Auftritt unter dem Nuclear Blast Banner, ist auch der erdige Hard Rock Touch in die pompösen Kompositionen der Schweizer zurückgekehrt. So setzt "Need To Belive", das mittlerweile neunte nahezu makellose Gotthard Album, ziemlich genau da fort wo "Domino Effekt" vor zwei Jahren aufgehört hat und bietet neuerlich breitwandtaugliche Kunst ohne Fehl und Tadel.
Gotthard sind eine perfekt geölte Maschine. Die Herren Leoni, Lee und Co. sind Garant für Hits, für perfekt groovende Hard Rock Ohrwürmer der bodenständigsten Sorte und mit Hymnen voll herrlichem 80er Flair (das orientalisch angehauchte "Shangri-La" ist bereits zu Beginn des Albums ein absolutes Highlight), knackigen Midtemposongs mit Stadionformat ("Unspoken Words") oder einfach nur perfekten Halbballaden wie dem Titelsong, werden die Eidgenossen einmal mehr jeden Fan perfekter Rockmusik mit großem Hitpotential begeistern. Vor allem als Freund der Frühwerke kann man sich diesmal trotz all der Massentauglichkeit die Gotthard mittlerweile wie selbstverständlich ausstrahlen, getrost zurücklehnen, da man mit Nummern wie "Rebel Soul" oder "I Don’t Mind" immer wieder mal an die ersten beiden Alben erinnert wird. So erdig und heavy haben Gotthard schon lange nicht gerockt und spätestens wenn man dann einmal mehr auf’s Neue von großartigen Balladen Marke "Tears To Cry", "I Know You Know" (grandios!) und "Don’t Let Me Down" bezirzt wird, steht neuerlich fest, dass Gotthard in ihrer Liga mittlerweile vom obersten Treppchen lachen und eine Konstanz an den Tag legen, die man nur von wenigen Bands kennt.

"Need To Believe" ist neuerlich ein Knalleralbum ohne Schwachpunkt. Ein enorm variabel, knackig und verdammt hitverdächtiges Stück Hard Rock aus dem Hause einer der besten und begnadetsten Bands der letzten zwei Jahrzehnte. Fans aller Karrierestationen der Schweizer sehen sich einmal mehr einem amtlichen Pflichtkauf gegenüber, der zwar nicht überrascht, aber auch nie und nimmer enttäuscht und vor allem nachhaltig bestätigt, dass Steve Lee eine der begnadetsten Rockröhren besitzt, die Gottes Acker je erschaffen hat.

Wo Gotthard drauf steht ist Qualität drin. Ende und Aus!