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Streng genommen müsste man noch zwei, wenn nicht sogar drei weitere Savatage Perlen nach "Streets – A Rock Opera" (Review) in Bezug der historischen Wichtigkeit huldigen, bevor das "Doctor Butcher" Album zu Ehren kommt. Aber sei es wie es sei. Denn als ich erst kürzlich wieder diesen dreckigen Bastard in meiner Karre heiß laufen ließ, war es für mich Anlaß genug (unter anderem im Zuge des Jon Oliva’s Pain Konzerts), dem Mountainking für sein erstes Nebenprojekt eine Lanze zu brechen und auch die Leute daran zu erinnern, was die lebende Legende noch vor dem Oliva'schen „Schmerz“ so anstellte.
Als Savatage über die Neunziger ihren Sound zunehmend orchestraler ausschmückten, ihre Roots fast gänzlich auslaufen und sich vom eigenen Bombast beinahe erdrücken ließen, nutzte Jon Oliva die Gelegenheit nach seinem kurzzeitigen Ausstieg bei Savatage, wieder straighten Metal mit bißfesten Eiern zu basteln. Ein Befreiungsschlag könnte man retrospektive behaupten, dem der Einsatz von Keyboards oder das Schreiben langer Epen regelrecht fremd war. An seiner Seite fungierte Gitarrist Chris Caffery, den er ja schon 1988/89 ("Gutter Ballet") im Savatage Boot hatte. Als Referenzalben sollte man durchaus "Power Of The Night" oder "Hall Of The Mountainking" in Erwägung ziehen, weil gerade die Wurzeln durch Oliva’s kraftvollen und teils hysterischen Gesang sowie diese gewisse Sava- (Gitarren-) Power sich komplett entfalten, obschon die Klasse jener Jahrhundertwerke alleine schon wegen des fehlenden Engagements eines Criss Oliva (R.I.P) nicht erreicht werden konnte, was dazumal eh keiner erwartete. Zu den Highlights dieser energischen, leider komplett untergegangen Scheibe gehören der mächtige Opener "The Altar", das thrashige "Reach Out And Torment Someone", das phänomenale, herrlich pushende "The Chair" und zu Guter letzt das teuflisch treibende "Picture’s Wild". Amüsante Anektode am Rande: bei der Originalpressung dürfte es sich um eines der kostengünstigsten Coverartworks aller Zeiten handeln, verriet der Mountainking in einem Interview doch dazumal, dass man bei der nächsten Metzgerei lediglich ein paar Shootings einiger Fleischbrocken machte. Trackliste
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