Mit weit mehr Schmackes, als das völlig misslungene, eigentlich absolut untragbare Kitsch Artwork und die Vorahnung zugelassen hätten, starten
Heel in ziemlich beeindruckender Manier in ihr zweites Album.
Die "echte" Power Metal Kante hängt trotz durchwegs schmeichelhafter Melodien und eingängiger Refrains amtlich hoch, die Gitarren wissen anständig zu pfunden und selbst mit adäquaten Soli wird nicht gespart. Zu alledem tönt die Stimme von Shouter Henriksson angenehm rau und dennoch melodisch, ist die Produktion absolut gelungen und auch der Faktor Abwechslung ausreichend, womit eigentlich alles gesagt wäre.
"Chaos And Greed" klingt an allen Ecken, erwachsener, erdiger und besser als das Debüt.
Heel klingen wie eine perfekte Mischung aus Melodic Metal Großtaten der Klasse
Stratovarius und Hard Rock Gigantismus Marke
Europe. Man höre den fetten Titeltrack, die perfekte
Europe Hommage
"Did You Know", den verdammt Tolkki like rockenden Ohrwurm
"Taste Of Steel" oder das sehr geile Sons Of Thunder+.
Heel schaffen es ein eingängiges Melodic Power Metal Album unters Volk zu bringen, das nie zu tief im Kitsch wurzelt, immer wieder angenehm an die Roots des Genres erinnert und gottlob ohne jeglichen aufgesetzten Pathos auskommt. So haben die Herrschaften im Vergleich zur gerade zuvor durchgequälten
Stratovarius mehr als nur eine Nase vorn und ein Album am Start, das viele überraschen könnte.
Am Schluss bleibt der positive Gesamteindruck und der eine, riesengroße Wermutstropfen: Warum zum Teufel hat man nur dieses Artwork gewählt, das jeglichen Zufallsgriff zu 100% verhindern und viele potentielle Käufer abschrecken wird?