Die mir bislang nicht bekannten Belgier von
Gwyllion überraschen auf ihrem mittlerweile zweiten Album mit frisch und ungezwungen von der Leber gespieltem Metal mit Hard Rock und Power Kante der sich vor eingängigen Keyboardmomenten ebenso wenig scheut, wie vor breitwandig symphonischen Momenten, poppigen Phasen oder satten Rock Facetten.
Klar erfinden
Gwyllion auf
"The Edge Of All I Know" das Rad der Zeit nicht neu und auch die Jahrhunderthits sind vielleicht nicht vertreten. Das hübsch verpackte, perfekt inszenierte und gut produzierte Gesamtergebnis klingt aber ehrlich, wie aus einem Guss und macht über ganze Spielzeit Spaß. Angeführt von ihrer sehr guten, weil variablen und unaufdringlichen Sängerin Annelore Vantommes, die mit kraftvoller Performance problemlos sowohl die Diva, wie auch die Rock Lady mimen kann und angeschoben von einer ebenso filigranen, wie auch wuchtigen Instrumentalfraktion sind Songs wie
"Void", das superbe
"The Night Awakes", ein fettes
"Rage" oder das schöne
"Angelheart" mit das Beste und unterhaltsamste, das man im melodischen Metal Bereich seit einiger Zeit zu Ohren bekam.
Gwyllion bedienen die Symphonic Fraktion ebenso wie den klassischen Metal und Hard Rock Fan, zeigen ihre Liebe zu klassischen Rock und Metal Momenten ebenso, wie den Hang zum Folk, zu theatralischem Symphonic Metal Gut und songdienlichem Bombast.
"The Edge Of All I Know" ist sicher keine Jahrhundertscheibe und
Gwyllion werden wohl auch nicht die neuem
Nightwish werden. Ein dermaßen abwechslungsreiches, unverbrauchtes und unterhaltsames Metal Album voll guter Songs und großartiger Melodien hat man aber schon lange nicht mehr gehört und deshalb kann man es jedem, der Bands wie
Sinergy,
Falconer und
Nightwish schätzt, nahezu bedenkenlos ans Herz legen.