Wie gewohnt präsentieren uns Retroactive Records einmal mehr eine christlich orientierte Band. Diesmal kommt der Verdächtige aus dem sonnigen Brasilien, anstatt süßer Meldoic Metal Klänge voll Flamenco und Kitsch, frönen
Arnion jedoch einer raueren Gangart.
"Fall Like Rain" ist das eigentliche Thrash Debüt der old-school
Slayer und
Kreator Fans. Aus dieser Liebe zu renommierten Größen machen die Südamerikaner auch gar keinen Hehl. Vom Sound bis zu den Vocals und der teils bedrohlichen Stimmung frisieren
Arnion ihren Sound ganz im Stile von Araya und Co.. Nummern wie das gelungen, aber irgendwie fast zu sehr im
"South Of Heaven" Fahrwasser schwimmende,
"Whitened Graves",
"Regret By Hatred" oder das geile
"Steps In The Dark" (einer der sieben verbratenen Songs, die einst auf der 2006er
"Refuge" Vorab EP zu finden waren) sind ohne Frage gute old-school Thrash Brocken vor dem Herrn, einen Eigenständigkeitspreis gibt’s für solche Gaben aber sicher nicht zu gewinnen.
Arnion stehen heute auf der gleichen Stufe wie vor einigen Jahren, haben ein amtliches Werk am Start, das genügend dreckige Riffs, deftige Soli und fetzige Speedpassagen enthält, um Banger aller Klassen abzurüben. Der letzte Funken für einen richtig großen Wurf fehlt ihnen aber ohne Frage.
"Fall Like Rain" ist ein annehmbares Thrash Metal Album alter Schule. In Zeiten, wo hungrige und talentierte Thrash Kombos jedoch aus dem Boden sprießen wie jene Schwammerln, die uns jährlich von unsren italienischen Nachbarn vom feuchten Waldboden gepfladert werden, können
Arnion aber sicher keinen Krieg gewinnen.
Dafür fehlt die Eingeständigkeit, die Abwechslung und die letzte zwingende Durchschlagskraft.