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Cover  
Ian Gillan - One Eye To Morocco (CD)
Label: Edel Records
VÖ: 06.03.2009
Homepage
Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
Keine Wertung
Viel hat diese Soloscheibe von Ian Gillan mit dem Rock Marke Deep Purple nicht gemein. Eher im Gegenteil, beweist die Sangeslegende auf "One Eye To Monocco", dass er keine Experimente scheut. Berührungsängste dürfen vielleicht noch mit Purple im Raum stehen, hier jedoch pfeift Gillan mitsamt Crew auf selbige. Der Blues steht in erster Linie am Programm. Und noch viel mehr. Ian Gillan hat schon lange alles erreicht und ausgereizt im Rockmetier; absolut nachvollziehbar daher, dass er mal frei von der Leber seine geheimen Neigungen nach außen stülpt.

Fein relaxt empfängt einem der Titeltrack "One Eye To Morocco", wobei via 'And Another One To Caucasus' der inhaltliche Faden weiter gesponnen wird, der besagt, dass man eine Sache gerade macht, während man gedanklich bei einer anderen ist. Der Meister variiert die Metapher zusätzlich, als dass Morokko seine Soloarbeit (zumindest im Titelsong auch musikalisch) ist, während Kaukasus seine immer noch existiernde Hardrock-Band verkörpert. Die hätte auch "No Lotion For That" aufnehmen können, einen lässigen Rocker, der allerdings mit fetzcoolem Saxophon-Solo sogar noch einen Schritt weitergeht. Bereits im Vorfeld entschied der Frontmann, dass es wenig Sinn machen würde, ein Album zu produzieren, welches sich bewusst nach Deep Purple richtet. So lässt sich leicht erklären, weshalb der Hörer auf "One Eye To Morocco" keine harten Rhythmen oder heftige Gitarrensoli findet. Dies wird spätestens beim eigenbrötlerisch bis launischen "Don't Stop" offenkundig.

Nun ja, als Classic Pop Rock wurde der Longplayer vom Label angepriesen. Mit solcher Umschreibung kann der Mann hinterm Mikro nach eigener Auskunft ebenso gut leben. Und wie eingangs erwähnt, geht es dabei sehr entspannt zur Sache. Dabei sorgen die verträumten Saitenklänge von Michael Lee Jackson und das teils Reggae-verdächtige Bass-playing von Rodney Appleby für karibisches Flair. Das akustische Wellness-Programm wird mit dem seichten Slow-Mo Blues in Form von "Better Days" anschliesend fortgesetzt. Das von Electronicsounds unterlegte "Deal With It", dessen Rhythmus gar vom Computer stammt, bleibt vorerst nicht so schnell im Ohr, bevor Gillan dem - selbstredenden "Ultimate Groove" verfällt. Da wirds wieder Zeit für eine Ladung Rock’n Roll, oder ... korrigiere: Boogie! Der folgt prompt per "Lonely Days, Lonely Nights", ein mit verspieltem Klavier und dezenten Bläsern glänzender Track, der ebenso seine Reize beherbergt.

Witzig auch "Texas State Of Mind" - erzählt es doch von einer langen Autofahrt von New York nach Buffalo, während derer der Protagonist (Gitarrist und Co-Songwriter Michael Lee Jackson) es kaum noch aushält, seine bessere Hälfte zu treffen. Warum, darf sich jeder selbst ausmalen ... Ungezwungen, locker, leicht ist der Stoff. Für die, die auch ohne verschärfte Klampfensounds leben können und nach wie vor Gillan’s Stimme bewundern, eine emfehlenswerte Scheibe, die (fast) keine Limitierungen kennt.
Trackliste
  1. One Eye To Morocco
  2. No Lotion For That
  3. Don't Stop
  4. Change My Ways
  5. Girl Goes To Show
  6. Better Days
  7. Deal With It
  1. Ultimate Groove
  2. The Sky Is Falling Down
  3. Texas State Of Mind
  4. Lonely Days Lonely Nights (Bonus Track)
  5. It Would Be Nice
  6. Always The Traveller
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