Die Briten von
The Prophecy sind einmal mehr ausgezogen um all die Jünger ihrer Landsleute von
My Dying Bride in ihren Bann zu ziehen. Daran besteht für mich kein Zweifel. Ebenso wie die majestätische Inselbraut schaffen auch
The Prophecy eine eigenständige, schwer verdauliche, aber sehr destruktiv und weinerliche Atmosphäre der Trauer und Tristes. Voll von unnahbarer Wehmut und düsterer Bosheit wälzen sie in Zeitlupentempo durch die Death-Doom Kompositionen von
"Into The Light". Jeder Ton ist ebenso finster wie melancholisch, sperrig und dennoch schlüssig, weil nicht monoton und langweilig.
The Prophecy vereinen aus ihrem dritten Album ihre Death- und Doom Wurzeln nahezu perfekt, die Gitarrenarbeit kann trotz der slow-mo Attitüde begeistern, die Wechselvocals aus Grunz- und Klartönen stehen in unaufdringlicher Symbiose mit der sehr dichten Atmosphäre des Albums und lassen
"Into The Light" zu einem absoluten Treffer für Fans von Trauerweidendoom mit Death Metal Note werden. Dabei schaffen es
The Prophecy mit abwechslungsreichem Songwriting neben all den Düster Fans mit Hang zur Schwärze, im Gegensatz zu vielen anderen jungen Combos ihrer Gattung, zumindest soundtechnisch auch die traditionelle Fraktion des Doom und Power Doom zu bezirzen und gerade bei den ruhigen Momenten in denen die gefühlvollen Clean Vocals vorgetragen könnte gar die Fraktion um
Anathema oder
Katatonia fündig werden. Einzelne Songs hervorzuheben scheint mir an dieser Stelle eher unnötig, da die – ohne Frage zäh wirkende – Chose ihr intensives Bild erst durch mehrere Gesamtdurchläufe offenbart und so was wie ein Übersong auch nicht hervorsticht.
All jene, die bereits seit Wochen auf die neue
My Dying Bride Scheibe warten, die sind bei
"Into The Loght" zwischenzeitlich jedenfalls bestens aufgehoben. Welche der beiden britischen Melancholieattacken finsterer Prägung am Ende die Nase vorn haben wird, das klären wir ein anderes Mal…
"Into The Light" (live)