Irgendwie steht Elvenking der akustische ausgerichtete Weg den sie auf ihrem mittlerweile fünften Album "Two Tragedy Poets" einschlagen gut zu Gesicht, da er den platt und höllisch aufdringlichen Metal Pathos der Südländer in Hintergrund stellt und die Kompositionen über weite Strecken erwachsener klingen lässt. Celtic Folk ist es nun der, märchenhaft angehaucht aus den Boxen wandert und den Italienern eine unverblümtere Note gibt. Natürlich schimmern die typischen Elvenking Trademarks noch immer durch, der durchaus massive Skyclad Touch und die neu entdeckte Nähe zu Bands wie Blackmore’s Night und Fiddler’s Green macht die Sache aber durchaus interessant und leichter verdaulich, als die klebrig gepflasterten letzten Werke. Teilweise ackern die Italiener zwar immer noch ein wenig zu sehr im Gute-Laune-Fahrwasser, bei Nummern wie "Another Awful Hobs Tale", From Blood To Stone" oder "Not My Final Song" kann man mit weniger Strom, weniger Kitsch, dafür mehr Akustik mehr Violine aber durchaus punkten und auch den handelsüblichen Metalfan bodenstädiger Ausrichtung bezirzen.
Leider wird solch Niveau nicht über die volle Spielzeit gehalten. Unscheinbar nette Akustik-Neueinspielungen von "The Wanderer" und "The Winter Wake" wirken saft- und kraftlos, mancher Song verfällt überdeutlich in alte, aufdringliche Kitschmuster und mit einer höchst unsinnigen und auch schlechten Coverversion des Belinda Carlisle Hits "Heaven Is A Place On Earth" treten Elvenking noch einmal voll ins Fettnäpfchen.

Handwerklich ist die Sache einmal mehr einwandfrei, die Produktion ist gelungen und das Artwork ist einmal mehr schön anzusehen. Unterm Strich klingt die Scheibe zwar immer noch zu platt, zu kindlich und zu wenig zwingend. Elvenking Fans werden aber sicher zufrieden sein und bekommen mit "Two Tragedy Poets" ein abwechslungsreiches Stück fantasytauglichen Südlandfolckrocks mit süßlich klebriger Metal Kante.

P.S.: Schön langsam werden die Rezensionen zu Voice-over verseuchten Releases eine Qual und man muss sich schon langsam die Frage stellen, wie sehr man ein Album beurteilen kann, in dem mehr gequatscht wird, als Musik gehört…

"Another Awful Hobs Tale+