Die Kanadier
The Trews sind momentan einer der am höchsten gehandelten Acts der Rock Szene und hört man sich
"No Time For Later" an, ist das – zumindest über weite Strecken – absolut verständlich und nachvollziehbar. Zwar ist die gut gelaunte, mit dezenter Punk-, Kneipen- und Country- Note gepeppte Rock Chose mit jeder Menge 80er und noch viel mehr 70er Reminiszenzen Jahren ohne Frage nicht zu jeder Sekunde zwingend, unterm Strich ist das vierte Werk der Ahornblätter aber ohne Frage überaus potent und hitverdächtig.
Mehr oder minder oberflächlicher Gitarrenrock mit eingängigen Hooklines, starken Refrains und durchwegs funktionellen Ohrwurmmelodien zeichnet
The Trews aus. Relaxed vorwärts treibende Autofahr- und Partyhits, energiegeladene Gitarrenrocker und ruhige Balladen wechseln sich manierlich ab. Die Refrains sind nicht selten hymnisch und stadiontauglich, die Produktion ist absolut perfekt und spätestens nach einmaliger Rundreise ist klar, dass
The Trews Vollprofis sind, die ihr Handwerk verstehen, Gespür für trendfrei gute Kompositionen besitzen und mit Colin Mc Donald obendrein eine perfekte Rock Röhre in ihren Reihen haben, die der teils überaus positiven Aura der Songs, nötige Bodenhaftung verleiht. Wer wieder mal Lust auf ein gepflegtes Gitarrenrockalbum zwischen
Night Ranger,
Bruce Springsteen,
Heartland,
Thunder,
Black Crowes,
Buckcherry, und den
Rolling Stones hat, der soll hier zuschlagen. All jene, die sich schon viel zu lange nicht mehr mit einem poppig angehauchten Rockalbum der massentauglichsten Sorte gepaart haben, werden mit Songs der Marke
"No Time For Later",
"Be Love", einem coolen
"Paranoid Freak", gelungenen Balladen al a
"Man Of Two Kinds" oder der absolut
Rod Steward -tauglichen Hitsingle
"I Feel The Rain" vollends auf ihre Kosten kommen und in die Jubelarien, die dieser Band momentan entgegenhallen ohne Skrupel einstimmen.
"No Time For Later" ist ein vielfältiges und zeitloses Album mit jeder Menge Classic Rock Attitüde, das sowohl Modern- wie auch Retro Rock Anleihen perfekt verbindet, dabei aber weder weltbewegend, noch herausragend, geschweige denn wirklich überwältigend scheint. Abwechslungsreich, selbstbewusst, unbekümmert und Klasse ist das unaufdringliche Kleinod aber ohne Zweifel und genügend Hitpotential für große Absätze haben
The Trews trotz ihrer recht schwer einzuordnenden Ausrichtung sowieso allemal.
Das letzte Rock Album, das mir so altbekannt und doch so wenig greifbar einfuhr war
Soul Asylum’s
"Grave Dancers Union" und wir wissen alle, was aus diesem unaufdringlichem Teil für ein Megaseller wurde.
Und irgendwie kreist das unscheinbare Ding schon zum wiederholten Male durch die Scheide meines Player…
"Paranoid Freak"