Die im Jahre 2000 gegründeten Brasilianer von Magician frönen dem bombastisch progressiven Melodic Power Metal, zeigen auf ihrem rundum durchdachten Debüt hemmungslos ihre Liebe zu Bands der Marke Rhapsody, Symphony X, Majestic, Dream Theater, Eldritch und natürlich ihren Landsmännern von Angra. So ist es eine proggig angehauchte, jederzeit orchestral und verspielte Melodic Power Note, die das erste Full-length Album des Fünfers ausmacht und die ohne Frage aufhorchen lässt. "Tales Of The Magician" ist ein Konzeptalbum, das die Story eines heldenhaften Zauberers erzählt, der seine Heimat vor Hexen und Dämonen befreit, Magician haben aber gottlob genügend Potential, um diese kitschige Story nicht zum pathosschwangeren Hörspiel der kindlichen Sorte ausarten zu lassen. Jeder der fünf Zuckerhutbanger hat absolute Kompetenz am Spielgerät, die Vocals von Dan Rubin sind ebenso passend, wie auch unaufdringlich und so kann leichter Prog Faktor, eine erholsam saftig riffende Ausrichtung, viele geile Solos der Malmsteen/Bettencourt Verehrer Osoria/Schmitt, und die immer am Limit wandernde Melodiequote überzeugen, ohne aufdringlich oder platt zu klingen. Natürlich führen bombastische Chorarrangements und mehrstimmige Gesänge dazu, die Band in die Kitsch-Ecke zu drängen, jeder aber, der auch nur im Entferntesten objektiv an die Sache herangeht, wird weit mehr entdecken, als ihm sein Vorurteil eingeimpft hat.

Magigcian haben ein durchwegs angenehmes Konzeptalbum am Start, bei dem eigentlich keiner der zehn Songs aus der Reihe tritt und das Fans bombastischer Prog-Power Melodic Kunst sicher überzeugen wird. Die allerletzte Konsequenz in Sachen druckvoller Arrangements und auch Produktion scheint zwar noch nicht ganz ausgereizt, Genre Fans und bekennende Verehrer eingangs genannter Act sollen aber durchaus mal reinhören, um nicht zuletzt bei Songs wie "Terminal Day", "Underworld Terror" oder einem geheimnisvollen "Dark Ritual" vielleicht gar eine der Überraschungen des Jahres zu entdecken.