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Cover  
KYPCK - Cherno (CD)
Label: Century Media
VÖ: 18.07.2008
Homepage
Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3173 Reviews)
8.0
Düster, dunkel und ungeheuer schleppend tritt man ein, in die schwer tief gestimmte, hoffnungslose Klangwelt von KYPCK. Doom lautet der Marschbefehl, der mit totalitärer Konsequenz ausgeführt wird.
"Cherno" wurden im Jahre 2006 von ex-Sentenced Gitarrist und Songwriter Sami Lopakka aus der Taufe gehoben, nach der russischen Stardt Kursk benannt und bis heute vor allem durch die Texte von Erkki Seppänen geprägt, der mehrer Jahre in Russland lebte und die Sprache fließend spricht. Das Gros des textlichen Konzeptes heißt Geschichte. Aktuelle und historische Ereignisse der Ostmacht, wie Februarrevolution, die Repressionspolitik Stalins, oder Militaristische Ereignisse. Auch persönliche, individuelle Leidensgeschichten finden ihren Weg aus "Cherno" und tragen das ihre dazu bei, die triste, ungeheuer dunkle Stimmung des Werkes zu untermauern.
All die Tristesse ist verpackt in schwersten Doom, angereichert mit einer leichten Portion Dark- und Gothic Metal Kunst. Nebst der schleppenden Grooves, der ultratief und derb gestimmten Gitarren, sind es dann vor allem die wehklagenden Vocals, die – komplett in Russisch vorgetragen – dem Gesamtwerk seine dunkle Aura geben, ihm die nötige Extravaganz und Stimmung verleihen. Trotz aller Effizienz, aller der, dem Doom geopferten Einfachheit der Strukturen, sind ein ums andere Mal neue Details und Strukturen in all den vielfältigen Kompositionen zu entdecken, lassen sich KYPCK nur sehr schwer in eine Schublade stecken. Es fällt schwer näheres über eine Finnische Doom Band die russisch singt zu erklären. KYPCK sind sicher alles andere als leicht verdaulich, jedoch für das Zielklientel, zu dem ich den klassischen Doom und Dark Metal Fan ebenso zähle, wie Freunde von Type O Negative, The Bronx Casket & Co., The Vision Bleak oder auch Hail Of Bullets, kann und muss die Kaufparole ausgegeben werden. Nummern wie der Opener "Christmas In Murmansk", das vehemente "Stalingrad", ein ungeheuer brutal in Zeitlupe riffendes "The Black Hole", oder der finale, monumental bedrückende Abgesang "Demon", sind nur vier, von neun gelungenen, und artgerecht fett produzierten Songs, die den Hörer unbarmherzig nach unten ziehen und ihm in regelmäßigen Abständen Schauer über den beklemmten Rücken jagen. Auch Jahrzehnte nach (…oder doch vor?) dem Kalten Krieg und dem Fall der Mauern nach Osten, lässt einem vor allem die bedrohlich und mystisch eingesetzte russische Sprache den letzten Funken Schaudern über den Rücken laufen, überträgen vor allem die depressiven, bösartig und frustrierten Vocals die letzte dunkel und verzweifelte Essenz dieses absolut einzigartigen Albums.

Mütterchen Russland ist mit Sicherheit stolz auf dieses finnische “Down-Tempo-Metal-Album und ich für meine Wenigkeit kann nur sagen, dass mich "Cherno" bei jedem Durchlauf noch mehr beeindruckt, fesselt und begeistert. Hier herrscht völlig unkonventionelle Suchtgefahr!
Trackliste
  1. Gidrolokator (Depth Finder)
  2. Rozhdestvo v Murmanske (Christmas in Murmansk)
  3. Predatel (Traitor)
  4. 1917
  5. Chernaya Dyra (The Black Hole)
  1. Stalingrad
  2. Ne Prosti (Do Not Forgive)
  3. Ocherednye (The Usual)
  4. Odin Den iz Zhizni Yegora Kuznetsova (One Day in the Life of Yegor Kuznetsov)
  5. Demon
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