Die Australischen Arbeiter sind im vierten Jahrzehnt ihres Bestehens wieder auf Tour und passend dazu spendieren die Down Under Rocker ihren Fans eine fette Special Tour Edition ihrer letzt jährigen Comebackscheibe "Blood Brothers".
Über das Album an sich muß man hier nicht groß philosophieren, die Scheibe ist voll von Australischer Bad Boy Power, strotzt vor Energie und bietet, nebst balladeskem "City Blues" fast ausnahmslos typische und hochklassige Rose Tattoo Kracher der Marke "Once In A Livetime", "Nothing To Lose" oder "Slipping Away" die eine Dreck und Schweiß miefende Rock N Roll Band zeigen, der Zeit, Alkohol und Karriereschwankungen scheinbar nichts anhaben konnten, die immer noch direkt aus dem Bauch stromt und an ihren Wurzeln festhält.

Das, abgesehen vom schmuck aufklappbaren Digipack, wirklich reizvolle an dieser Tour Edition ist aber ohne Frage die DVD, auf der man den knapp einstündigen Wacken Auftritt aus dem Jahre 2006 in guter Bild- und fetter Tonqualität erhaschen kann. Dass das Alter diesen Rockdinosauriern vom fünften Kontinent nix anhaben kann, wird hier einmal mehr unterstrichen. Die Energie, die von der in den 70ern aus der Asche gehobenen Arbeiter und Alkrocktruppe rund um den charismatischen Frontsack Gary „Angry“ Anderson ausgeht ist immer noch einzigartig. Es ist ein intensiver Set, ein deutliches Liebesbekenntnis zum Rock N Roll, den man den Musikern zu jeder Sekunde des mitreisenden Sets anmerkt und weit eher abkauft als einem Gros der überschätzten Jungspunde der Rock Weltkarte. Der verstorbene Pete Wells (R.I.P.) wurde einwandfrei ersetzt, sein Geist lebt ohnehin auf ewig in der Musik von Rose Tattoo weiter und zur Setlist eines mit Hits gespickten Auftritts muß man auch nicht viel sagen.
Obendrein gibt’s einige höchst unterhaltsame Interviews und somit scheint allein die tolle Bonus DVD Argument genug dafür, dass die „Die Hard Fans“ der Band leider nicht drum rum kommen werden, bereits ein Jahr nach dem offiziellen Release neuerlich zur Geldtasche zu greifen.
All jene, die "Blood Brothers" ohnehin noch nicht verhaftet haben, kommen nun schon gar nicht mehr daran vorbei, denn gerade in Zeiten, wo sich die ganze Welt – zurecht – über eine Band wie Airbourne (zum Review) freut, kann und soll man sich ruhig auch um die Originale, die Vorbilder der vier jungen Australier bemühen.